Remscheid Boule am Richard-Heinrich-Platz

Remscheid · Nach dem engagierten Apotheker wurde gestern der öffentliche Platz benannt, auf dem früher das Möbelhaus stand.

Unter den Augen zahlreicher Anwohner enthüllten gestern Nachmittag Bezirksbürgermeister Ernst-Otto Mähler (SPD) und Gisela Heinrich das Namensschild des neuen Richard-Heinrich-Platzes am Honsberg. Der neue Platz ist nach dem Wahl-Honsberger Richard Heinrich benannt, der bis ins vergangene Jahr hinein die an den Platz angrenzende Apotheke des Stadtteils betrieb. Er galt zusammen mit seiner Ehefrau als Förderer des Wohnquartiers. Heinrich verstarb 2013 im Alter von 62 Jahren.

"Es ist ein überwältigendes Gefühl", sagte Gisela Heinrich, der die Rührung ins Gesicht geschrieben war. Vor genau 33 Jahren eröffnete sie mit ihrem Mann zusammen die Apotheke am Honsberg. Dass der neue Platz den Namen ihres verstorbenen Ehemanns tragen sollte, nahm sie sofort mit Begeisterung auf. Der Vorschlag erfolgte auf Initiative der Stadtteilkonferenz Honsberg, die in Folge des Stadtumbaus West Anregungen für die Gestaltung des Wohnquartiers gegeben hat. "Richard Heinrich war der Apotheker am Honsberg", betonte Ute Friedrich-Zielas von der Stadtteil e.V. bei einer Rede. Auch Mähler lobte noch einmal die Verdienste des Wahl-Honsbergers, der eigentlich aus Lüttringhausen stammte. "Wir möchten einen ganz besonderen Mann ehren", sagte der Bezirksbürgermeister.

Bei aller Euphorie über das neue interkulturelle Gemeindezentrum "Neue Mitte Honsberg" kann man fast vergessen, dass die Honsberger lange mit einem Schandfleck zu leben hatten. Über Jahre mussten sie den Blick auf das ausgebrannte ehemalige Möbelhaus an der Honsberger Straße ertragen, bis Anfang 2013 endlich der Abriss begann. "Es war schlimm, dass wir diese Ruine so lange sehen mussten", sagte die Pensionärin Hanna Nöding, die schon ihr ganzes Leben am Honsberg wohnt.

Von der ausgebrannten Ruine zeugt heute nichts mehr. Die vom Brand beschädigten Wände und die mit Holzbrettern zugenagelten Türen und Fenster sind einem Ort zum Verweilen gewichen. Dass das Gelände nach hinten abfällt, haben die Planer clever genutzt und Terrassen angelegt, die versetzt angeordnete Treppen erschließen. In der mittleren Ebene lädt eine Boule-Anlage zu einem Spiel ein. Auch sie wurde gestern eröffnet.

Mähler und Gisela Heinrich wagten die erste Partie. Wer es ruhiger angehen möchte, kann sich auf eine der Bänke setzen und den Blick schweifen lassen. Das ist besonders für Pendler reizvoll, da direkt am Platz die Buslinie 670 hält.

(hathi)
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