Remscheid Bravorufe für spanische Romanze

Remscheid · Don Quijote, das Ballett von Ludwig Minkus in der Choreografie von Marius Petipa bezauberte das Publikum im Teo Otto Theater. Die Tatarische Staatsoper Kasan und die bergischen Symphoniker gestalteten den Abend.

Tolle Bilder sowie spanisches Lebensgefühl begeisterten am Sonntag das Publikum im Teo Otto Theater. Das Ballett der Tatarischen Staatsoper Kasan überzeugte in seiner Aufführung von Ludwig Minkus' "Don Quijote" nicht nur durch die farbenfrohen Kostüme und Bühnenbild, sondern vor allem durch eine hervorragende, tänzerische Leistung.

Eingebettet ist das romantische Ballett mit Prolog und vier Bildern in die Geschichte aus Miguel de Cervantes' Roman "Don Quijote", in dem der Ritter Don Quijote mit seinem trotteligen Knappen Sancho Pansa auf der Suche nach seiner Traumfrau Dulcinea gegen Windmühlen kämpft und andere Abenteuer erlebt. In der Ballettversion spielt der Titelheld allerdings nur eine geringfüge Rolle.

Vielmehr geht es um die Liebe zwischen der Wirtstochter Kitri (Kristina Andreeva) und dem Barbier Basil (Oleg Ivenko), die sich erst gegen Kitris Vater Lorenzo durchsetzen müssen, da dieser seine Tochter mit dem reichen Edelmann Gamache verheiraten will. Nicht zuletzt durch Don Quijotes Hilfe findet sich für das Paar ein Happy End.

Oleg Ivenko, der bei seinen Sprüngen scheinbar mühelos über die Bühne zu schweben schien, lebte seine Soloeinlagen. Auch Kristina Andreeva tanzte ihre Rolle der Kitri sehr filigran sowie mit viel Hingabe und anspruchsvoller Genauigkeit. Die beiden Tänzer sorgten mit ihrem Grand pas de deux und dem berühmten pas de deux für die Höhepunkte des Abends, für die sie die Besucher mit einem fast nicht enden wollenden Beifall und Bravo-Rufe bedachten.

Das 60-köpfige Ensemble unter der Leitung von Vladimir Jakovlev ergab besonders in den Gruppenformationen ein gewaltig stimmiges Bild. Synchronität in den Schritten und Drehungen sowie eine große Spielfreude sorgten für einen wahren Ballettgenuss. Das Zusammenspiel mit den Bergischen Symphonikern saß auf den Punkt.

Das klassische Ballett wird in diesem Stück durch den Charaktertanz sowie spanischen Tanzelementen ergänzt. Auch Gesten des spanischen Torerokampfes finden sich wieder. So bietet sich dem Zuschauer ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Tanzstück. Als temperamentvolle Flamenco-Tänzerin glänzte Anna Fedorova gegen Ende der Aufführung.

Das meiste Lob und die größte Anerkennung erhielten allerdings die beiden Haupttänzer Andreeva und Ivenko für ihre hervorragende Leistung.

Das Publikum bedanke sich bei den Darstellern mit Standing Ovations und einem frenetischen Applaus.

Nächste Tanztheater-Aufführung für Freunde des klassischen Balletts ist am Mittwoch, 28. Dezember, 19.30 Uhr: Das Moldawische Nationalballett führt Schwanensee nach der Musik von Peter Ijitsch Tschaikowsky auf. Karten ab 34 Euro unter Tel. 02191 16 2650 oder per Mail: Theaterkasse@remscheid.de

(lupi)
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