Remscheid Bürgerfest am renovierten Denkmal

Remscheid · An der evangelischen Stadtkirche trafen sich am Samstag die Lüttringhauser.

 Der Posaunerchor der Evangelischen Kirchengemeinde spielte direkt am Denkmal.

Der Posaunerchor der Evangelischen Kirchengemeinde spielte direkt am Denkmal.

Foto: Jürgen MOll

Am Samstag bewies das lauschige Gelände neben der evangelischen Stadtkirche in Lüttringhausen seine Qualitäten als temporär eingerichtetes Gartenlokal. In Scharen strömten die Menschen auf den Platz, um am Fuße des komplett restaurierten Denkmals allerlei Leckereien, kühle Getränke und Musik zu genießen. Klein Platz blieb an den aufgestellten Bierzeltgarnituren frei und an den Ständen mussten sich die Helfer ordentlich tummeln, um dem Ansturm Herr zu werden.

Mit der Einladung zum Bürgerfest verband der Heimatbund Lüttringhausen als Gastgeber den Dank an Bürgerschaft und Unternehmen, die in den letzten elf Monaten rund 40 000 Euro an Geld- und Sachspenden zur Sanierung der denkmalgeschützten, maroden Gedenkstätte zusammengetragen hatten. Bevor der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Lüttringhausen und anschließend die Midnight Train Skiffleband aufspielten, waren es zwei Gedanken, die in den offiziellen Reden besonders hervorgehoben wurden.

Zum einen hätten sich die Lüttringhauser wieder einmal selbst geholfen. Über 200 Spenden sowie das großzügige Sponsoring einiger Betriebe vor Ort hätten die Instandsetzung erst möglich gemacht, hob Heimatbund-Vorsitzender Peter Maar hervor. "Wie es in Lüttringhausen üblich ist, ist ein als Problem erkannter Zustand zur Gemeinschaftsaufgabe geworden", sagte Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller. Zum anderen bekannten die Festredner unisono, dass man das im Jahr 1885 in Auftrag gegebenen "Kriegerdenkmal" aus heutiger Sicht differenziert betrachten müsse. Das Ansinnen des preußischen Staates, mit dem dokumentierten Gedenken an die Toten von drei Kriegen seine Machtansprüche zu dokumentieren, sei sicherlich zynisch. Gleichzeitig war der Bezirksbürgermeister überzeugt, dass "die Gemeinde Lüttringhausen ihren Gefallenen einst ein ehrendes Andenken" schaffen wollte. "Als Gedächtnisstütze, Mahnmal und Erinnerung - in diesem Sinne kann ich dieses Denkmal heute sehen", sagte Kristiane Voll, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Lüttringhausen. Einig war man sich ebenso in der großen Anerkennung für das Engagement des Heimatbunds, der das Projekt angestoßen, sich um die Auftragsvergabe, Finanzierung und Umsetzung gekümmert hatte. Damit sei "aus einem heruntergekommenden Denkmal wieder ein Schmuckstück geworden", lobte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Und weil das Gesamtensemble im Eigentum der Stadt ist, überreichte Peter Maar an den OB den Schlüssel für das Tor im schmiedeeisernen Zaun, der das Denkmal umsäumt - "in der Gewissheit, dass Ihre Mitarbeiter diese Anlage tip-top in Ordnung halten."

(bona)
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