Remscheid Bundesbahn-Orchester bot im Stadtpark gute Unterhaltung

Remscheid · Vielfältig und virtuos, mit einem abwechslungsreichen Repertoire, präsentierte sich am Sonntag das Bundesbahnorchester Wuppertal im Stadtpark. Unter dem Titel "RS Meets Brass" spielte das rund 20-köpfige Blasensemble im Rahmen des Remscheider Sommers vor zahlreichen Besuchern in der Konzertmuschel.

 In der Konzertmuschel im Stadtpark trat das Bundesbahn-Orchester auf.

In der Konzertmuschel im Stadtpark trat das Bundesbahn-Orchester auf.

Foto: BM-Foto; Nico Hertgen

Sommerlich war es im Stadtpark allerdings nicht. Das Wetter zeigte sich eher durchwachsen, mit kleineren Schauern zwischendurch und windig. Eigentlich kein guter Tag, um sich ein Konzert unter freiem Himmel zu gönnen.

Doch die Bergischen kennen kein schlechtes Wetter. Und so versammelten sich, gut eingepackt und mit Regenschirm unterm Arm, kurz vor 16 Uhr tatsächlich viele Besucher vor der Konzertmuschel. Alle Bänke waren gut besetzt. Das verblüffte auch den Orchester- Chef Christian Precht: "Wir sind im Regen los gefahren und hätten nicht gedacht, dass sie so zahlreich kommen würden. Ein herzliches Dank dafür."

Musikalisch stiegen sie in ihr Programm mit einem Bossa-Nova Medley unter dem Titel "Latin Gold" ein. Rhythmisch und abwechslungsreich, ein Hauch brasilianische Lebensfreude umhüllte die Besucher. Unter der professionellen Leitung des Musikwissenschaftlers und angehenden Musikpädagogen Alexander Sojka sorgte das uniformierte Orchester für weitere solcher Höhepunkte, wie etwa ein Medley bekannter James-Bond-Titelmelodien, Rock und Pop-Klassiker, feinste Swing-Musik in Big-Band-Manier, aber auch beliebte Polka und Marschmelodien, welche das Publikum zum Klatschen animieren sollten.

Bei der berühmten Melodie von "Copacabana" lugte sogar die Sonne hinter den dicken Wolken hervor. Glücklicherweise blieb es während des Konzertes trocken. Zwischendurch trat Christian Precht immer wieder nach vorne, moderierte die nächsten Stücke an und verschaffte seinen Kollegen somit eine kleine Atempause. So erfuhr das Publikum beispielsweise, dass das Orchester aus der Nachbarstadt zuletzt vor über zehn Jahren in Remscheid gewesen war. Der Auftritt beim Remscheider Sommer war also ein lang geschuldeter Besuch.

Precht erzählte auch, was es mit dem Bundesbahnorchester auf sich hat, wo es doch längst keine Bundesbahn mehr gibt. Ein traditionelles Überbleibsel, das die Deutsche Bahn der Stiftung Bahn-Sozialwerk (BSW) übergab. "Seitdem ist es für uns, wie für alle anderen Orchester, nicht leicht, uns zu finanzieren." Auf Qualität setzten sie trotzdem und präsentierten diese auch gekonnt dem aufmerksamen Publikum der Konzertmuschel, die es wiederum mit viel Applaus würdigten.

(sebu)
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