Remscheid Busersatzverkehr für S7 in zwei Phasen

Remscheid · Die Reisezeiten sind in den ersten vier Ferienwochen länger. Direktbus für Pendler zum Wuppertaler Hauptbahnhof.

 Der Ersatzverkehr hält auch am Hauptbahnhof in Remscheid.

Der Ersatzverkehr hält auch am Hauptbahnhof in Remscheid.

Foto: Jürgen Moll

Wochenlang haben der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Abellio, der neue Betreiber des Müngsteners, mit der Deutschen Bahn verhandelt, doch das gewünschte Ergebnis kam dabei nicht heraus: Wegen Arbeiten an Gleisen und Weichen auf der Strecke zwischen dem Remscheider Hauptbahnhof und Wuppertal-Oberbarmen wird Remscheid wie befürchtet in den Sommerferien komplett vom Zugverkehr abgeschnitten sein. Das Problem: Auch der Weg über die Müngstener Brücke ist dicht, weil die Arbeiten hier deutlich länger dauern als geplant.

"Wir kommen nicht daran vorbei", sagt VRR-Vorstand Martin Husmann gestern bei einer Pressekonferenz. Eine Verschiebung der Arbeiten hätte noch deutlichere Verschlechterungen über einen längeren Zeitraum zur Folge. Ziel sei es nun, die Belastung der Fahrgäste auf der S7 in dieser Zeit möglichst gering zu halten, ergänzte Abellio-Geschäftsführer Roland Lünser,

Dafür soll ein in zwei Phasen gestaffelter Schienenersatzverkehr mit Bussen sorgen. In den ersten vier Ferienwochen (vom 5. Juli bis 3. August) bedient der Bus die Strecke zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Solingen-Mitte. In dieser Phase muss der Fahrgast deutlich längere Fahrzeiten einplanen. Zwischen sechs bis 31 Minuten liegt je nach Fahrziel die Differenz. Weil Anschlusszüge zum Teil verpasst werden, kann das eine Verspätung von insgesamt bis zu 40 Minuten bedeuten. In den letzten beiden Ferienwochen (4. August bis 17. August) gibt es dann eine teilweise Entlastung, weil zumindest der Teil der Bahnstrecke zwischen Remscheid-Hauptbahnhof und Wuppertal-Ronsdorf wieder nutzbar ist.

Weil der Zug doppelt so schnell am Ziel ist wie der Bus, verkürzen sich die Fahrzeiten teilweise deutlich - obwohl sie immer noch länger sind als im normalen Zugbetrieb. In dieser Phase überbrückt ein Bus die verbliebene Lücke zwischen Wuppertal-Ronsdorf und Oberbarmen.

Für die vielen Berufs-Pendler, die mit der Bahn von Remscheid aus nach Düsseldorf fahren, gibt es in der gesamten Ferienzeit eine Direktbusverbindung zwischen Remscheid und dem Wuppertaler Hauptbahnhof. In Remscheid hält der Bus in Güldenwerth und am Hauptbahnhof und fährt dann in einem Rutsch durch nach Wuppertal.

Allerdings gibt es auch hier einen Wermutstropfen. Weil in Wuppertal Teile der Bundesstraße B7 für den Umbau des Döppersbergs gesperrt werden, hält der Direktbus nicht am Bahnhof, sondern etwas entfernt an der Stadthalle. Ein zusätzlicher Fußweg von fünf Minuten muss eingeplant werden.

Torsten Lux von Abellio kündigte gestern an, dass sein Unternehmen kurz vor Beginn der Sperrung einen speziellen Fahrplan mit allen Zeiten für den Ersatzverkehr herausbringen wird.

8000 Meter Gleise und zehn Weichen, die zum Teil über 50 Jahre alt sind, tauscht die Bahn in den Sommerferien auf mehreren Abschnitten der Strecke zwischen Remscheid und Wuppertal aus. Lünser und Husman zeigten gestern - wenn auch verhalten - ihren Unmut darüber, dass dies erst jetzt geschieht. Die Bahn habe die Pflege der Infrastruktur vernachlässigt. Dass die Strecke zu einem Zeitpunkt saniert werden muss, wo an der Müngstener Brücke noch gearbeitet wird, sei "vermeidbar gewesen", sagte Husman. Die Kunden seien zu Recht verärgert. Er hofft aber, sie dennoch an den VRR binden zu können.

(RP)
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