Remscheid CDU: Panne bei der Wahl zum Kreisvorstand
Remscheid · Die CDU Remscheid hat beim Parteitag ihren Kreisvorsitzenden Jens Nettekoven im Amt bestätigt - ebenso den Vorstand aus Mathias Heidtmann, Henner Blecher, Alexa Schmitz und Markus Kötter. Schatzmeister bleibt Ralf Hesse.
Für Nettekoven votierten 72 von 83 anwesenden Mitgliedern, es gab neun Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Gewählt ist der Vorstand allerdings nur unter Vorbehalt. Denn als nach Rechenschafts- und Kassenbericht um die Stellungnahme der Kassenprüfer gebeten wurde, herrschte Schweigen im Saal. Sodann wurde hektisch telefoniert und festgestellt, dass die Kasse überhaupt nicht geprüft worden war. "Drama, Drama, Drama", versuchte Sitzungsleiter Kai Kaltwasser die missliche Lage mit Humor zu nehmen. Ein Anruf beim ehemaligen Remscheider Stadtdirektor und Juristen Jürgen Müller brachte schließlich Entwarnung: Die Parteimitglieder brauchten nicht nach Hause zu gehen und konnten wählen. Gültigkeit erhalten die Ergebnisse allerdings erst, wenn die noch ausstehende Kassenprüfung keine Beanstandung ergibt.
Zuvor hatte sich OB-Kandidat Jochen Siegfried zuversichtlich geäußert, bei der Kommunalwahl am 25. Mai sowohl als stärkste Fraktion als auch mit ihm als neuen Oberbürgermeister hervorzugehen. In einer prägnanten und kämpferischen Rede stimmte er seine Parteifreunde auf den Wahlkampf-Endspurt ein. "Es gibt gute Chancen, unser Projekt zum Erfolg zu bringen." Die Wahlkämpfer mögen sich durch anderslautende Botschaften nicht verunsichern lassen, spielte er auf den Bekanntheitsgrad seines SPD-Kontrahenten, Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz, an. "Zum Schluss kommt es auf die Inhalte an", hob Siegfried hervor. Man müsse den Menschen nahe bringen, dass die CDU in Remscheid für eine Lebensumfeldverbesserung und für eine Stärkung des Wirtschaftsstandortes stehe.
Dieses Ziel gehen Siegfried und Parteivorsitzender Nettekoven derzeit konsequent an, in dem sie viele Betriebe vor Ort besuchen. Auch dies wurde beim Parteitag mehrfach herausgestellt. Jens Nettekoven reklamierte für sich, die Partei zu Ruhe und Geschlossenheit geführt zu haben. Damit konnte man wohl auch bei etlichen Neumitgliedern punkten, alleine 30 Bürger traten der CDU Remscheid in jüngster Zeit aus den Reihen der Jungen Union bei. Auch Nettekoven sieht gute Chancen, "dass wir mit dem in Remscheid wohnenden Jochen Siegfried den nächsten Oberbürgermeister stellen können." Auch dies war ein Seitenhieb auf den SPD-Kandidaten, der seinen Wohnsitz in Wuppertal hat.
Beim Kassenbericht fand Ralf Hesse ehrliche und auch mahnende Worte. Die Kassenlage sei nicht rosig, aber stabil. Das Ziel, den Wahlkampf aus Spenden zu bestreiten, sei schwierig zu erreichen. "Da benötigen wir etwas mehr Engagement unserer Mitglieder und Vereinigungen." Zudem gebe es immer wieder Mandatsträger, die "man erst um ihren vereinbarten Beitrag bitten muss."