Remscheid CDU-Politiker sollen Orchesterpaten werden

Remscheid · Der Neujahrsempfang der Senioren-Union drehte sich um einen möglichen Erhalt der Bergischen Symphoniker.

 Elke Rühl, Vorsitzende der Senioren-Union (r.), hatte Harald Lux, Stefan Schreiner und GMD Peter Kuhn (v.l.) zum Neujahrsempfang eingeladen.

Elke Rühl, Vorsitzende der Senioren-Union (r.), hatte Harald Lux, Stefan Schreiner und GMD Peter Kuhn (v.l.) zum Neujahrsempfang eingeladen.

Foto: nico Hertgen

Zum Neujahrsempfang der Senioren-Union kam Simon Roloff aus Interesse. "Ich wollte einfach mal hören, wie die Stimmung so ist", sagte der Solo-Schlagzeuger der Bergischen Symphoniker im Gespräch mit der BM. Denn die Senioren der CDU hatten die Zukunft des Orchesters ausdrücklich zum Thema ihrer Einladung gemacht.

"Eine Stadt ohne Kultur ist eine sterbende Stadt. Deshalb müssen wir aufstehen und für den Erhalt unseres Orchesters kämpfen", forderte Vorsitzende Elke Rühl. Als Gäste erläuterten Generalmusikdirektor Peter Kuhn, Orchester-Geschäftsführer Stefan Schreiner und Harald Lux, Vorsitzender der Remscheider Orchesterfreunde, welche enorme Belastung durch die endlose Diskussion um ihre Zukunft auf den Musikern liegt und warum eine Auflösung des Klangkörpers nicht der Rettungsanker für die verschuldete Kommune sein kann. "Vor 20 Jahren hat Oberhausen sein Orchester aufgelöst. Heute zeigt sich, dass diese Entscheidung der Stadt nicht genützt, sondern eher geschadet hat", sagte Kuhn hinsichtlich der immensen Schuldenlast, die auf der Ruhrgebietsmetropole liegt. Ein "zartes Pflänzchen der Hoffnung" sehen die Orchestervertreter nach der jüngsten Sitzung der Gesellschafterversammlung, dessen Atmosphäre Stefan Schreiner als "offen und ehrlich" beschrieb.

Das leidenschaftliche, aber dennoch sachliche Eintreten für den Erhalt der Symphoniker motivierte die Zuhörer immer wieder zu spontanem Applaus und zu konkreten Hilfsangeboten. CDU-Fraktionsvorsitzender Jochen Siegfried sagte zu, dass seine Fraktionskollegen sich am von den Orchesterfreunden initiierten Patenschaftsmodell beteiligen werden. Mit 100 Euro monatlich sollen Förderer jeweils einen Musiker unterstützen, so die Idee. "Von 19 Fraktionsmitgliedern hoffe ich, dass zwölf eine Patenschaft übernehmen werden. Wir bekommen alle eine Aufwandsentschädigung, die können wir dafür einsetzen", sagte Siegfried, der schon im Januar mit gutem Beispiel vorangehen will.

Von Oberbürgermeisterin Beate Wilding (SPD) forderte Elke Rühl ein klares Bekenntnis zum Orchester. "Das gleiche gilt aber auch für unseren Kulturdezernenten. Von unserem Mann erwarte ich das", meinte CDU-Ratsmitglied Norbert Schmitz in Anspielung auf das CDU-Parteibuch von Christian Henkelmann, dessen Abwesenheit bedauert wurde. Und Simon Roloff? Nach dem offiziellen Teil lächelte der junge Musiker. "Von der CDU gibt es positive Signale." Davon wolle er seinen Kollegen erzählen.

(RP)
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