Remscheid CDU will einen Bericht zur Massenprügelei unter Türken

Remscheid · Motiv bleibt unklar. Polizei vernimmt 29 Zeugen.

Der Chef der Remscheider Polizei soll den Politikern in der Bezirksvertretung Alt-Remscheid über die Einschätzung der Polizei zu den aktuelle Spannungen in der türkischen Bevölkerung berichten. Das wünscht sich die CDU und reagiert damit unter anderem auf die Massenschlägerei auf dem Ebert-Platz am vergangenen Wochenende, bei der mehr als 40 Personen beteiligt waren.

Nach Polizeiangaben könnten die nach dem Putschversuch in der Türkei in diesem Sommer vermehrt auftretenden Spannungen zwischen Kurden und Türken in diesen Konflikt zumindest mit hineingespielt haben. Der genaue Tathergang wird aber noch ermittelt. Fest steht: Der Streit entzündete sich nicht im gleichen Lokal, wo Anfang des Jahres eine andere Massenschlägerei ihren Anfang nahm, bei deren Auflösung auch ein Polizist verletzt wurde.

Rosemarie Stippekohl (CDU) regte an, die Kosten für solche Polizeieinsätze nach dem Verursacherprinzip den Schlägern aufzubürden. Es könne nicht sein, dass der Steuerzahler dafür zahle, wenn ethnische Konflikte in einem Gastland brutal ausgetragen würden.

Polizeisprecher Christian Wirtz betont unterdessen, die Ermittlungen seien derzeit noch "ergebnisoffen". Ein türkisch-kurdischer Konflikt als Auslöser des Streits sei derzeit nur eine mögliche Erklärung von vielen. Bei ersten Befragungen waren die Polizisten auf allgemeines Schweigen gestoßen. Niemand habe sich konkret zum Anlass des Streits äußern wollen. Von 29 Beteiligten wurden Personalien aufgenommen. "Wir werden sie nun der Reihe nach vorladen und befragen", sagt der Polizeisprecher. Der Gastwirt, nach BM-Informationen ein Kurde, hat Anzeige wegen Bedrohung erstattet. Zu dem Streit war es gekommen, nachdem eine Gruppe von rund zehn Männern das Lokal betreten und nach einem Kurden gefragt hatte. Bei der Prügelei wurden sechs Männer verletzt, fünf wurden in Gewahrsam genommen, ein verbotenes Einhand-Taschenmesser sichergestellt.

(hr/bu)
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