DOC in Remscheid Das Outlet wird 15 Millionen teurer

Remscheid · Das Unternehmen McArthurGlen wird für den Bau des Outlet-Centers in Lennep deutlich mehr Geld ausgeben, als ursprünglich geplant war: Das Investitionsvolumen steigt nach den aktuellen Schätzungen von 150 auf 165 Millionen Euro an.

So soll das DOC in Remscheid aussehen
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Foto: McArthurGlenn

Ein Faktor sind die umfangreichen Baumaßnahmen, die auf den Straßen rund ums künftige Outlet-Center vorgesehen sind. "Wir bezahlen den Straßenausbau in Lennep, wo das DOC unmittelbar für zusätzlichen Verkehr sorgt", erläuterte Projektleiter Henning Balzer einen Tag nach der historischen Sitzung des Remscheider Stadtrates.

Mit großer Mehrheit gaben die Politiker am Dienstagabend grünes Licht dafür, dass dem Investor Baurecht eingeräumt wird. Das Vertragswerk und der Bebauungsplan wurden verabschiedet. Wenn alles reibungslos verlaufe, könnte das DOC bereits Ende 2019 öffnen, erklärte Balzer: "Das ist jedenfalls unser Ziel."

Bis dahin ist viel zu tun. Rund ums DOC müssen Straßen gebaut und verändert, Abbiegespuren verlegt, Knotenpunkte entschärft werden. Die Kreuzung Ring-/Rader Straße bildet bei der Finanzierung eine Ausnahme. Sie hätte ohnehin umgestaltet werden müssen, so dass dafür auch die öffentliche Hand zahlen wird.

Wo genau der Spatenstich in Lennep erfolgt, stehe noch nicht fest. Geplanter Baustart ist Anfang 2018. "Bis dahin nutzen wir die Zeit für vorbereitende Arbeiten", kündigte Balzer an. So will der Investor ein Generalunternehmen mit den umfangreichen Baumaßnahmen beauftragen.

Das DOC und die "Blume" - Eine Chronik
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Das DOC wird auf dem Gelände des Röntgen-Stadions und auf dem Jahnplatz entstehen. Das zu bauende Parkhaus soll auf dem Kirmesplatz seinen Standort finden und wird über eine Brücke mit dem DOC verbunden. Weitere Parkplätze - alle sollen kostenfrei sein - finden die Besucher in einer Tiefgarage, unterhalb des heutigen Röntgen-Stadions. "Es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir dort beginnen. Schließlich handelt es sich um Tiefbauarbeiten", fügte Henning Balzer hinzu, der damit aber der Einschätzung des Generalunternehmens nicht vorgreifen will.

Dieses soll künftig mit einem Fachbüro zusammenarbeiten, das die Einhaltung des Zeitplans überwacht und die einzelnen Projekte koordiniert. Die externen Berater sind Bindeglied zwischen der Remscheider Stadtverwaltung auf der einen und McArthurGlen auf der anderen Seite. Beide Partner finanzieren die Dienste der Fachleute. Im Sommer, so Henning Balzer, soll das Fachbüro seine Arbeit aufnehmen. Auch dieser Auftrag müsse aber noch erteilt werden. Bis zum Sommer dürfte auch feststehen, wer gegen das Großprojekt gerichtliche Schritte eingelegt. Für diesen Fall werde sich McArthurGlen der Hilfe von Juristen bedienen, die auf öffentliches Recht spezialisiert sind.

Oberbürgermeister Mast-Weisz (SPD) zeigte sich bei diesem Thema gestern gelassen. "Natürlich ist es gutes Recht, Ratsbeschlüsse infrage zu stellen. Wir haben den Bebauungsplan aber gründlichst beraten", erklärt er mit Blick auf ein juristisches Nachspiel, das von DOC-Gegnern angestrebt wird. Die Entscheidung für das Großprojekt sei wichtig gewesen: "Es ist eine Entscheidung, über die ich mich sehr freue."

Nicht verhehlen will er, dass er die "persönlichen Angriffe" des CDU-Fraktionschefs Jens Nettekoven zurückweise. Dieser hatte ihm im Rat mangelnde Kommunikation vorgeworfen, als die Stadtverwaltung die Pläne für die Sportanlage in Hackenberg veränderte. Sie soll künftig Ersatz fürs Röntgen-Stadion sein. Noch müssen aber Lärmschutzfragen geklärt werden. "Ich habe Herrn Nettekoven darüber zeitnah in Kenntnis gesetzt. Möglicherweise liegt bei ihm mangelnde Kommunikation vor, weil er die Informationen nicht an seine komplette Fraktion weitergegeben hat."

Zudem, so der OB weiter, befinde sich Nettekoven offenbar bereits im "Wahlkampfmodus". Der Remscheider CDU-Mann will 2017 seinen Sitz im Landtag verteidigen.

(RP)
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