Remscheid Das Spiel bietet den Zugang zur Bildung

Remscheid · Beim 37. Spielmarkt der Akademie Remscheid laden 45 Aussteller und über 60 Workshops ein interessiertes Publikum ein.

 Das Brettspiel lebt - auch im Zeitalter der digitalen Spiele. Der Spielmarkt der Akademie Remscheid bietet wieder jede Menge neuer Ideen.

Das Brettspiel lebt - auch im Zeitalter der digitalen Spiele. Der Spielmarkt der Akademie Remscheid bietet wieder jede Menge neuer Ideen.

Foto: Nico Hertgen

Bis zum Mittag kamen bereits über 1000 Besucher zum Spielmarkt der Akademie Remscheid. Für Marietheres Waschk, Leiterin des Fachbereichs Spielpädagogik, ist das ein gutes Signal: "Der Spielmarkt ist für den Fachbereich sehr wichtig. Schließlich hieß es nach dem Pisa-Schock nur noch Bildung, vergessen wurde darüber hinaus, dass gerade auch das Spielen bildet. Das Spiel ist der Zugang zu den Künsten und zur kulturellen Bildung ganz allgemein."

Der Markt hat in diesem Jahr den Themen-Schwerpunkt "grenzenlos". Eine Entscheidung, die allerdings nur bedingt der aktuellen Flüchtlingssituation geschuldet ist, wie Susanne Keuchel, Akademie-Direktorin, erklärt: "Das Thema haben wir uns bereits vor einem guten Jahr überlegt. Diversität war aber schon immer ein wichtiges Thema im Haus, wir haben auch immer wieder Fortbildungen und Tagungen dazu angeboten, etwa zum Thema 'Ausgrenzung'. Das hat dann zum Thema 'grenzenlos' geführt - auch wenn uns die Realität dann doch ein wenig überrollt hat."

Beim Spielmarkt stehen zum einen Neuvorstellungen im Bereich der Spiele im Vordergrund. So setzt sich ein großer Teil der Aussteller aus Spieleherstellern zusammen, die ihr Sortiment zum Ausprobieren präsentieren. Es werden aber auch die verschiedensten Projekte vorgestellt: "Wir haben zum Beispiel das Jugendzentrum aus dem oberbayerischen Burghausen zu Gast, die Bundesarbeitsgemeinschaft Spielmobile und verschiedene Schulbuchverlage, die alle interessante Aspekte zum Thema liefern", sagt Waschk.

Wichtig sei auch, dass sich die Erwachsenen in die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen eindenken, sagt Horst Pohlmann, Leiter des Fachbereichs Medienpädagogik. Dabei müssten auch die eigenen Vorstellungen gegebenenfalls korrigiert und angepasst werden: "Kinder der heutigen Generation denken nicht über analog oder digital nach - die leben ihr Leben ganz selbstverständlich mit Rechner, Smartphone und Tablet. Was würden die Leute denn mitnehmen, wenn sie von jetzt auf gleich flüchten müssten? Ganz weit vorne landen da immer Handy und Ladekabel. Das ist für die Menschen oft das einzige Bindeglied in die Heimat, das muss man ganz einfach beachten, wenn man sich zum Thema Gedanken macht."

Waschk ist wichtig, dass es beim Spielmarkt nicht nur ums Dozieren geht, zwar sind auch Fachvorträge und Projektvorstellungen im Programm, das praktische Erleben stehen jedoch klar im Vordergrund: "Wir dozieren nicht, wir erleben und spielen gemeinsam", betont die Spielepädagogin. Heute ist der Spielmarkt noch von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

(RP)
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