Remscheid Das Teo Otto Theater kürzt drastisch die Zahl der Vorstellungen

Remscheid · Ein Drittel weniger Aufführungen als in dieser Saison verzeichnet der Spielplan für die nächste Spielzeit. Das sind die Folgen der Einsparungen.

 Kulturdezernent Dr. Christian Henkelmann

Kulturdezernent Dr. Christian Henkelmann

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Die Theaterbesucher müssen sich in der nächsten Spielzeit auf ein deutlich reduziertes Angebot an Vorstellungen im Teo Otto Theater einstellen. Das berichtete Kulturdezernent Christian Henkelmann bei der Vorstellung des Spielplans. Die Reduzierung um etwa ein Drittel der Aufführungen ist dem ständig schrumpfenden Theater-Etat geschuldet. Im Vorjahr gingen 128 Vorstellungen im Stadttheater über die Bühne. Im nächsten Jahr werden es nur noch 89 sein. Der Etat ist inzwischen auf 675. 000 Euro geschrumpft. 330. 000 Euro stehen für die Gastspiele zur Verfügung. 345. 000 Euro müssen für die Pflichtabnahmen der Bergischen Symphoniker bezahlt werden. Zum ersten Mal in der Geschichte des Theaters übersteigt der Etat für Auftritte mit dem Orchester den Etat für Schauspiel, Tanz, Musical und andere Produktionen.

Der schmale Etat verkleinert auch die Abonnementstruktur. Die Reihe Klangkosmos ist gestrichen, genauso wie das Abo Lustig. Anstatt wie früher acht Vorstellungen pro Abonnement gibt es nur noch sieben Inszenierungen im Angebot. Die Musiktheaterproduktionen hat Henkelmann von 16 auf neun fast halbiert, statt zehn Tanzvorstellungen gibt es künftig nur noch sieben, Kindertheater will Henkelmann gar nicht mehr zeigen. Dafür hat er das Westdeutsche Tourneetheater beauftragt.

Die deutliche Preiserhöhung bei den Eintrittskarten und eine gestiegene Zahl der Besucher haben zu einem Einnahmeplus von 88.217 Euro geführt. Das entspricht einer Steigerung von fast 20 Prozent bei den Einnahmen und neun Prozent bei den Zuschauern. Ein abschließender Vergleich der Spielzeiten 2014/15 und 2015/16 ist aber erst zum Ende der Spielzeit möglich. Die Mehreinnahmen kommen dem Theater nicht zugute. "Die müssen wir in den Schuldenabbau stecken", sagte Henkelmann.

Die Zuschauer-Situation bei den Bergischen Symphonikern sieht schlechter aus. Die Anzahl der Besucher ist in der laufenden Spielzeit um acht Prozent zurückgegangen, von 3.205 auf 2.963. Gleichwohl sind die Einnahmen trotz sinkender Zuschauerzahlen gestiegen. Die Preiserhöhung ist für dieses Plus von zwölf Prozent verantwortlich. Generalmusikdirektor Peter Kuhn sprach bei der Vorstellung seines Spielplans von steigenden Zahlen bei jugendlichen Konzertbesuchern. Allein durch die Schulkonzerte habe das Orchester 9000 Schüler mit klassischer Musik in Kontakt gebracht. "Das ist eine besondere Leistung", sagt Kuhn. Beispielhaft für die Jugendarbeit sei auch der Kontakt mit dem Röntgen-Gymnasium. Dort bereiten sich Schüler explizit auf ein Konzert ihrer Wahl vor, besuchten Proben und Aufführung.

(RP)
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