Remscheid Der Kremenholler Bach fließt wieder in einer natürlichen Form

Remscheid · Nach zwei Jahren Bauzeit ist das Projekt der TBR abgeschlossen. Drei Millionen Euro wurden investiert. Großteil des Geldes kommt aus dem Gebührentopf.

 Der Kremenholler Bach sieht hier wieder aus wie natürliches Gewässer. Politiker der Bezirksvertretung Alt-Remscheid machten sich bei einem Ortstermin ein Bild,

Der Kremenholler Bach sieht hier wieder aus wie natürliches Gewässer. Politiker der Bezirksvertretung Alt-Remscheid machten sich bei einem Ortstermin ein Bild,

Foto: Jürgen Moll

Die Anwohner am Kremenholl dürfen sich am neuen Look "ihres" Bachs erfreuen: Bei einer Ortsbegehung im Rahmen der Reihe "Bezirksvertretung vor Ort" wurde der renaturierte Bach interessierten Bürgern und Bezirksbürgermeister Ernst-Otto Mähler durch Mitarbeiter der Technischen Betriebe Remscheid (TBR) offiziell präsentiert.

Fast zwei Jahre haben die Planungen und Renaturierungsmaßnahmen gedauert, jetzt schlängelt sich der Bach über 70 Meter Gefälle wieder in seiner natürlichen Form ins Tal. Interessierte Bürger waren gekommen und lauschten den Erklärungen von Uwe Teiche, bei den Technischen Betrieben Remscheid für den Geschäftsbereich Stadtentwässerung zuständig.

"Die Kosten belaufen sich auf rund drei Millionen Euro, wovon die Bachrenaturierung mit rund 900.000 Euro zu Buche schlug, der untere Abschnitt mit rund 400.000 Euro und das Klärbecken mit etwa 1,3 Millionen. Dazu kommen dann noch weitere Arbeitsschritte, etwa die Retentionsbecken, die dann nötig sind, wenn es etwa Starkregen gibt", erklärte Teiche. Vom Land habe es für die Durchlässe, also kleine Brücken, einen Zuschuss von 300.000 Euro gegeben: "Das waren allerdings die einzigen Fördergelder, der Rest der Baukosten ist gebührenfinanziert", betonte Teiche.

Frank Ackermann von den TBR, sagte, dass es sich um ein durchaus kompliziertes Planungsverfahren gehandelt habe: "Es gibt hier am Bach zahlreiche Privateigentümer, die über ganz Deutschland verteilt leben. Die mussten alle erst einmal ausfindig gemacht werden - und ihnen musste erklärt werden, warum diese Maßnahme sinnvoll und notwendig ist." Ackermann betonte aber, dass alles trotz dieser komplexen Voraussetzungen überaus reibungslos abgelaufen sei: "Das Verständnis war sehr schnell da. Das bedeutete dann auch, dass wir kein Planfeststellungsverfahren brauchten, sondern nur eine Genehmigung. Das hat uns bestimmt zwei Jahre gespart."

1175 Meter lang ist der Kremenholler Bach jetzt, und er fließt nicht mehr schnurgerade in seinem modellierten Becken nach unten, sondern auf ganz natürliche Weise. Das ist auch für die Bachbewohner, wirbellose Kleinstlebewesen, von entscheidendem Vorteil, denn sie können nun flussauf- und flussabwandern, was in der vorherigen Form wegen der hohen Fließgeschwindigkeit nicht möglich war. Auch zahlreiche Pflanzen wurden wieder angesiedelt. Und nicht zuletzt ist der Kremenholler Bach nun wieder sehr viel schöner anzusehen, was die anwesenden Anwohner ebenfalls freute.

(RP)
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