Remscheid Der Ostertrend ist 2018 Ausgehen mit der Familie

Remscheid · Während die einen über die Feiertage wegfahren, nutzen andere den besonderen Anlass, um mit der Familie essen zu gehen. Traditionell gehören vor allem Lamm-Variationen in ein ordentliches Ostermenü.

 Miguel Hita-Esteban, Inhaber der spanischen Tapas-Bar und Restaurant "Andalucia", rechnet an den Ostertagen mit vielen Gästen.

Miguel Hita-Esteban, Inhaber der spanischen Tapas-Bar und Restaurant "Andalucia", rechnet an den Ostertagen mit vielen Gästen.

Foto: Moll Jürgen

Neben dem Weihnachtsgeschäft, wo es mancherorts ratsam ist, die Tische für die Weihnachtsfeier ein halbes Jahr vorher zu reservieren, gehören auch die Ostertage zu den umsatzstärksten der Branche, sagt Sascha Minas, stellvertretender Küchenchef des Schützenhauses: "Es ist sicher ratsam, mindestens zwei Wochen vor Ostern zu reservieren. Wir erwarten wie jedes Jahr viele Gäste und sind auch dieses Mal fast ausgebucht."

Neben einem ausgiebigen Osterbrunch lockt ein spezielles Ostermenü dieser Tage ins Schützenhaus. Was genau an Ostersonntag und Ostermontag aufgetischt wird, verrät der Küchenchef nicht. "Da sind wir noch in den letzten Zügen unserer Planung." Traditionell aber gehören für ihn Lamm-Variationen in ein ordentliches Ostermenü: "In irgendeiner Form findet sich das Lamm auch bei uns wieder - entweder als geschmorte Lammhaxe oder als rosa gegarte Lammkeule." Eier hingegen seien - außer bei der Dekoration - nicht so wichtig.

Traditionen spielen bei Remscheider Gastro-Betreibern aus Griechenland oder Spanien, wo das Osterfest sehr ausgiebig gefeiert wird, kaum noch eine Rolle im Geschäft. Die Griechen feiern ihr Osterfest in diesem Jahr ohnehin erst eine Woche später, verrät Atanasios Costa, Mitarbeiter im Restaurant "Poseidon" an der Rader Straße in Lennep, sodass ihre Arbeit mit den eigenen Traditionen gering kollidiert. Auch bei ihnen, verrät er, werden sich viele Kunden über die Feiertage einfinden.

 Für Sascha Minas, stellvertretender Küchenchef im Schützenhaus, gehören zum Ostermenü verschiedene Lammvariationen dazu.

Für Sascha Minas, stellvertretender Küchenchef im Schützenhaus, gehören zum Ostermenü verschiedene Lammvariationen dazu.

Foto: Moll Jürgen

Dabei handelt es sich in fast allen Gastronomiebetrieben im Bergischen Land in erster Linie um Familien-Gesellschaften. Eine Entwicklung an Feiertagen, die Petra Meis-Wachauf seit einigen Jahren in der Region beobachtet. Sie leitet die Gaststätte Rüdenstein in Solingen und ist zudem Vorsitzende des Gaststättenverbandes DEHOGA für Solingen. Stellvertretend für ihre Kollegen im Bergischen Land sagt sie: "Ob Weihnachten, Pfingsten oder eben Ostern - das gemeinsame Ausgehen steht hoch im Kurs." Wobei die Ausflüge inzwischen längst zu so etwas wie einem generationsübergreifenden Erlebnis geworden sind.

"Ich habe drei Enkelkinder im Alter von zwei sechs und acht Jahren", berichtet die stolze Großmutter. Und wenn die Familie zusammen unterwegs ist, kommt auch noch die Uroma, die Mutter von Petra Meis-Wachauf dazu, so dass gleich vier Generationen sprichwörtlich unter einen Hut zu bringen sind. Deshalb wird es für Gastronomen stets wichtiger, für jeden etwas im Angebot zu haben. Was aber beileibe nicht nur für die kulinarischen Angebote gilt. "Kinder wollen nach dem Essen einfach mal raus zum Spielen", weiß Meis-Wachauf,

Miguel Hita-Esteban, Inhaber der spanischen Tapas-Bar und Restaurant "Andalucia" (Elberfelder Straße), hingegen wird persönliche Abstriche machen. Er rechnet mit vielen Gästen. Die österlichen Feierlichkeiten beginnen in Spanien traditionell bereits mit dem Palmsonntag. Auf den Straßen im Süden der iberischen Halbinsel starten dann tägliche Prozessionen, bei denen die Mitglieder verschiedener Gemeinden ihre Heiligenfiguren durch die Straßen tragen. Ganze Musikkapellen begleiten die Gläubigen auf ihren Märschen, die nicht nur Spanier aus dem ganzen Land, sondern auch immer mehr Touristen anlocken.

Gegessen wird dieser Tage zwar viel, besonders Tapas und traditionelle Gerichte gehören auf den Tisch, allerdings wird auf Fleisch verzichtet, zumindest an Karfreitag. Die Gäste von Hita-Esteban, der auch gestern sein Restaurant öffnete, müssen darauf nicht verzichten: "Für unsere Gäste werden wir auch Fleischgerichte bereithalten - wie immer".

(sebu)
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