Remscheid Die "Bismarck" legt im Eschbachtal an

Remscheid · Rund 2000 Besucher kamen ins Freibad. 100 Aussteller aus Deutschland und Holland zeigten ihre Schiffsmodelle.

 Peter Rieneck aus Düsseldorf mit seiner Bismarck. Das Modell wiegt 550 Kilogramm und hat eine Länge von 5,02 Meter (Maßstab 1:50).

Peter Rieneck aus Düsseldorf mit seiner Bismarck. Das Modell wiegt 550 Kilogramm und hat eine Länge von 5,02 Meter (Maßstab 1:50).

Foto: Jürgen Moll

Zur elften Remscheider Schiffsparade am Wochenende verwandelte sich das Freibad Eschbachtal in einen ansehnlichen Anlegehafen für 150 ausgefallene Modellboote und Schiffe. Rund 100 Aussteller aus Deutschland und Holland präsentierten hier vor einem interessierten Publikum ihre bemerkenswerten Schmuckstücke.

Liebhaber, Kenner und Fans von Schifffahrt und Modellbau hielten sich bei bestem Sommerwetter gleich mehrere Stunden auf dem Freibadgelände auf. Viel zu viel gab es hier an jeder Ecke zu sehen, auf dem Wasser zu bewundern oder mit den Ausstellern zu bereden, als das sich nur ein kurzer Besuch gelohnt hätte. Mit rund 2000 Besuchern rechnete Paraden-Initiator Stefan Grote während der beiden Tage. In kleinere und größere Diskussionsrunden fachsimpelten Besucher und Aussteller, meist Herren mittleren Alters, angeregt am Beckenrand über Bauteile und Funktion der prachtvollen Modelle.

Peter Rieneck (51) aus Düsseldorf zog mit seiner gigantischen Nachbildung der Bismarck, einem Schlachtschiff der deutschen Kriegsmarine von 1939, die meisten Blicke auf sich. Das Kriegsschiff gehöre zwar, wie fachkundige Herrschaften berichteten, zu den weltweit meist gebauten Modellen überhaupt, doch mit einem Maßstab von 1:50 überraschte Rieneck selbst die Kenner des Metiers: "Von denen wird es weltweit nur drei oder vier Stück geben", wusste Frank Wenzler (51) aus Griesheim bei Darmstadt zu berichten. Über fünf Meter lang, mit einem Gewicht von über einer halben Tonne, ruhte die "Mini-Bismarck", längst nicht fertiggestellt, angeleint im Nichtschwimmerbecken.

Mit einem 7,5 Tonner hatte der Modellbauer sein Schmuckstück aus Düsseldorf nach Remscheid gebracht. Bereits zum zweiten Mal. "Manche mögen mir nachsagen, ich hätte ein Problem von Gigantomanie, aber ich habe einfach Spaß an diesem Maßstab", erzählte Rieneck. Als Bausatz gibt es das Modell in dieser Größe nicht. Die Teile muss sich der gelernte Aufzugtechniker, selbst zusammenschustern. Aufwendig, kostspielig, aber für ihn eine Leidenschaft.

Der Remscheider Udo Milling (51), hatte mit einem AIDA-Modell nicht nur ein vollfunktionsfähiges Kreuzfahrtschiff dabei, sondern mit einer sechs Meter großen Nachbildung der MS France auch das größte Schiff der Parade. Ronny Tummescheit (50) aus Rastede bei Oldenburg brachte l das merkwürdigste Objekt zur Parade: Eine fast fünf Kilo schwere Krokodilfigur, die mithilfe zweier Rennmotoren auf dem Wasser schwimmen und senkrecht heraushüpfte konnte. Das überraschte selbst den Veranstalter Stefan Grote.

(RP)
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