Remscheid Die Briefverteiler aus dem Rathaus

Remscheid · In der Poststelle an der Hochstraße kommen täglich tausende Schreiben an. Bis zu 1000 verlassen das Haus.

 Udo Frank und Friedhelm Jacke (rechts) sind die Lenker der Briefpost in der Remscheider Verwaltung. Ihr Arbeitsplatz liegt im Hinterhof des Rathauses. Foto: Jürgen Moll

Udo Frank und Friedhelm Jacke (rechts) sind die Lenker der Briefpost in der Remscheider Verwaltung. Ihr Arbeitsplatz liegt im Hinterhof des Rathauses. Foto: Jürgen Moll

Foto: Moll Jürgen

Wer sich in den Zeiten von E-Mail und WhatsApp-Nachrichten um das Volumen der Briefversendung sorgt, war noch nicht in der Poststelle des Remscheider Rathauses. Gleich kistenweise kommt die Post hier täglich an. 1500 bis 2000 Briefe sind es pro Tag, berichtet der Leiter der Poststelle, Friedhelm Jacke. Früh morgens holen Fahrer Briefe und Pakete bei der Hauptpost am Markt ab, dann wird in den Räumen im Rücken des Rathauses sortiert und verteilt. Ob Umweltamt, Ordnungsamt, Technische Betriebe oder Standesamt, jeder Fachdienst hat sein eigenes Postfach, dazu kommen die Schulen und Kitas.

Für die Korrespondenz mit den Nachbarstädten gibt es ein Extraregal. Der Briefverkehr mit Wuppertal ist umfangreich, denn hier sitzen Dienststellen, die auch für Remscheid zuständig sind. Das größte Fach hat der Oberbürgermeister. "Der bekommt die meiste Post", sagt Jacke lachend.

Doch längst nicht überall, wo Oberbürgermeister drauf steht, ist Burkhard Mast-Weisz auch der tatsächliche Adressat. Schreiben, auf denen nur "Oberbürgermeister Remscheid" steht, werden von Friedhelm Jacke und seinem Kollegen aufgemacht, um den richtigen Adressaten rauszufinden. So kommt die Post schneller ans Ziel. Die Anzahl dieser Schreiben ist groß. Rund 30 Briefe pro Tag kommen unfrankiert. "Die schicken wir zurück", zitiert Jacke eine Regel des Hauses. Um 7.45 Uhr startet die Poststelle ihre Briefträgertour durchs Rathaus. Von oben nach unten arbeiten sie sich mit ihrem Rollwagen durch. Die letzte Station ist das Standesamt im Erdgeschoss. Die Fahrer sind schon früher unterwegs. Um 6.30 Uhr beginnt ihre tägliche Reise zu Außenstellen, Schulen und Kitas.

Doch die Poststelle macht ihrem Namen auch in umgekehrter Richtung alle Ehre. Zwischen 700 und 1000 Briefen verlassen täglich das Rathaus. Als die BM am Morgen eintrifft, rattert schon die Frankiermaschine. Udo Frank hilft über 1000 Schreiben des Sozialamtes in den Umschlag, dann laufen sie durch die Frankiermaschine. Jedes Amt hat als Absender seine eigene Kennnummer. So wird das Porto dem richtigen Dezernat zugeordnet.

Unter dem Tisch wartet schon der nächste Großauftrag. 6300 Hundesteuerbescheide müssen zugestellt werden. "Die gehen am Freitag raus", sagt Jacke. Mit ihren Briefpaketen stellen sich die Rathausmitarbeiter ganz normal an der Hauptpost an. Für die Menschen hinter ihnen in der Schlange kann es schon mal länger dauern.

Doch nicht alle Schreiben, die in der Poststelle bearbeitet werden, tragen eine Briefmarke. Die Ämter und Dienststellen kommunizieren auch munter schriftlich untereinander. Die Korrespondenz wird in Mappen gesammelt, kommt ins Fach und wird verteilt. Hilfe gibt es auch. So manche Sekretärin eines Amtsleiters holt die Post selber im Erdgeschoss ab.

Schließlich sorgt die angrenzende Hausdruckerei dafür, dass die Kollegen nebenan keine Langeweile bekommen. Die Ausschüsse und Gremien des Rates werden von hier aus mit Sitzungs-Unterlagen bestückt, die an die Politiker verteilt werden müssen. Die gewichtigste Sendung waren zuletzt die mehr als 10.500 Seiten DOC-Unterlagen, die im Umzugs-Karton verschickt wurden.

(RP)
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