Remscheid Die neue Stockder-Stiftung wächst

Remscheid · Nach langer Diskussion und vielen Rückschlägen wurden gestern Nachmittag offiziell die Neubauarbeiten an der Stockder-Stiftung eingeläutet. Bei Dauerregen verzichtete man allerdings auf den symbolischen Spatenstich, zumal der Bau schon in vollem Gange ist. Beinahe seit acht Jahren ist die Zukunft des Alten- und Pflegeheims in Remscheid im Gespräch, sagte Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz und erinnerte an die vielen bürokratischen Hindernisse, die aus dem Weg geräumt werden mussten.

Viele Verzögerungen

Nachdem die Bauaufsicht Ende 2006 wegen des mangelnden Brandschutzes ihr Veto gegen eine weitere Verwendung der Räume ausgesprochen hatte, erschwerten die Förderrichtlinien des Landes eines Baus am alten Standort. Die Stadt Remscheid alleine konnte das Projekt nicht stemmen und fand in der Bergischen Diakonie Aprath eine Partnerin, mit der sie die beiden ehemals städtischen Heime — "Haus Lennep" und eben die Stockder Stiftung in Vieringhausen — in einer gemeinsamen Gesellschaft betreibt. Dass die Baumaßnahme europaweit ausgeschrieben werden musste, verzögerte die Umsetzung der Planungen abermals. "Die Bewohner des Hauses leben seit zweieinhalb Jahren im ehemaligen Lenneper Krankenhaus. Jetzt gibt es endlich ein Signal, dass es voran geht", freute sich Mast-Weisz.

Einige der Senioren waren nach Remscheid gefahren worden und betrachteten interessiert die Pläne, die Architekt Martin Kaiser ausgehängt hatte. Der Anbau auf der Rückseite der historischen Villa, an deren Erhalt besonders den Vieringhausern gelegen ist, wird derzeit entkernt. Wenn das Gebäude den Zustand eines Rohbaus erreicht hat, wird das Haus komplett neu aufgebaut. Im Winkel dazu wird ein zweites Haus angebaut. Insgesamt werden in den Obergeschossen beider Häuser 80 Appartements für ältere und pflegebedürftige Menschen eingerichtet, die zwischen 14 und 20 Quadratmeter groß sind und mit WC und Dusche ausgestattet werden.

In der Villa, die das Bild des Stadtteils weiterhin prägen wird, soll eine Tagespflegestation der Diakonie ihren Betrieb aufnehmen. Weiterhin können sich dort pflegenahe Dienstleistungen oder auch Arztpraxen ansiedeln. "Eine Alternative wären seniorengerechte Wohnungen", sagte Architekt Kaiser.

Einzug spätestens Herbst 2010

Vor allem Investor Wolfgang Erbach und Gerhard Schönberg, Geschäftsführer der Bergischen Alten- und Pflegeeinrichtungen Remscheid, hoffen auf eine Fertigstellung bis zum nächsten Sommer. Verabredet für den Abschluss der Bauarbeiten ist allerdings Herbst 2010. "Wir wissen um die zeitliche Brisanz und bemühen uns, das Projekt so schnell wie möglich zu realisieren", versprach der Architekt.

(RP)
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