Remscheid Die neue Theatersaison

Remscheid · Für die neue Spielzeit des Teo Otto Theaters steht weniger Geld zur Verfügung. Leitmotive des Programms sind kulturelle Vielfalt, Lebenskämpfe von Außenseitern und veränderte Familienstrukturen

 Blick in den Zuschauersaal.

Blick in den Zuschauersaal.

Foto: jürgen moll

Soufi-Röcke der kraftvollen Männer im akrobatischen Tanz der Compagnie Hervé Koubi wirbeln durch die Luft. Das Titelbild des neuen Spielzeitprogramms signalisiert die Leitmotive der nächsten Saison: Begegnung mit kultureller Vielfalt, mit Lebenskämpfen von Außenseitern und mit Veränderungen familiärer Strukturen. Auch die Strukturen der Abonnements haben sich verändert. Im ersten Jahr des ausgeglichenen Haushalts mache sich nun auch der Sparzwang im Theater bemerkbar, sagt Stadtdirektor und Theaterintendant Dr. Christian Henkelmann. Gegenüber dem Vorjahr zeige die neue Spielzeit etwa 40 Vorstellungen weniger, denn gegenüber einem Etat von ca. 760.000 Euro noch vor zwei Jahren stehen nur noch 675.000 zur Verfügung. Diese sind etwa zur Hälfte für die Konzerte der Bergischen Symphoniker gebunden.

Obwohl die Zuschauerzahlen gegenüber der Spielzeit 2014/15 von 28.000 auf 30.000 gestiegen seien und die Einnahmen um 75.000 Euro, wirke sich das auf den Etat des Theaters nicht aus, da die Einnahmen nicht ins Theater zurückfließen, sondern in die allgemeine Stadtkasse.

Leicht rückläufig um rund sechs Prozent sind die Abonnentenzahlen der Konzerte, aber auch diese weisen ein Einnahmenplus von 8.700 Euro auf. Grund sei wahrscheinlich, dass viele Menschen sich nicht mehr terminlich festlegen wollen.

"Klein aber fein" bleibe dennoch das Programm, ohne Qualitätsabstriche. Am besten seien Musical und Operette besucht, die Abos B(unt) und Abo M(usikalisch) mit nur noch jeweils sechs Vorstellungen berücksichtigen dieses große Interesse.

Absolut erfolgreich seien mit über 90 Prozent verkaufter Plätze im letzten Jahr die "Eigenproduktionen" wie die Aufführungen vom Studio B Tanz, das einen Tanzprobensaal im Teo Otto Theater gemietet hat, und die in Remscheid schon kultische Weihnachtsgala "Rockin'around the Xmas tree" von Christoph Spengler mit Nicole Berendsen. Diesmal werden zahlreiche Kinderchöre Remcheider Grundschulen dabei sein.

Drei Programmreihen fallen den Sparmaßnahmen zum Opfer. Die Reihe L geht ins Abo Bunt auf mit Komödien, einer Filmmusiknacht und dem Musical-Thriller "Sweeny Todd". Gestrichen wurden komplett die Foyer-Konzerte des "Klangkosmos" und die Gastspiele für Kinder- und Jugendtheater. Aufwändiges Kindertheater, wie 2015 die Aufführung von "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" sei nicht mehr möglich, obwohl sie sehr gut besucht wurden.

Im Dezember kommt als Weihnachtsaufführung das Remscheider Westdeutsche Tourneetheater WTT mit drei Aufführungen des Stücks über den Außenseiter Robin Hood ins Teo Otto Theater. Dem Kindertheater des WTT und den Varieté-Aufführungen der Klosterkirche Lennep wolle das Teo Otto Theater keine Konkurrenz machen, sagte Henkelmann. Er freue sich auf die Koproduktionen einiger Gastensembles mit den Bergischen Symphonikern. Sie übernehmen bei Aufführungen des Landestheaters Detmold der Opern "La Bohème" und Lortzings "Zar und Zimmermann" sowie in John Neumeiers Ballettgala des Bundesjugendballetts den Orchesterpart.

Gleich zweimal konnte Christian Henkelmann die Michael-Jackson-Show "Moonwalker - A Tribute to the King of Pop" mit vielen Tanzeinlagen und einer aufwendigen Lightshow für den Silvester verpflichten.

(gsm)
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