Remscheid DOC-Abend - Lärm und Verkehr bewegen Bürger

Remscheid · Vor allem unmittelbare Anlieger des geplanten Outlet-Centers in Lennep kommen zum Infoabend ins Forum Hackenberg. Die Stadt fordert die Bürger auf, sich am Bauverfahren zu beteiligen.

 Viele Fragen zum DOC: Die Stuhlreihen im Forum Hackenberg waren gestern Abend gut gefüllt.

Viele Fragen zum DOC: Die Stuhlreihen im Forum Hackenberg waren gestern Abend gut gefüllt.

Foto: Jürgen Moll

Verkehr, Lärm und Schadstoffe, das waren die Themenkomplexe, über die die rund 300 Besucher des DOC-Infoabends, darunter die Hälfte Anlieger des geplanten Outlet-Centers oder der Zufahrtsstraßen, gestern Abend im Forum Hackenberg mit der Stadt und den Gutachtern sprechen wollten. Mit roten Klebepunkten markierten sie auf einer Tafel ihre Präferenzen.

Fast nur Lenneper waren anwesend. Unter ihnen auch Markus Eschweiler, der in der Altstadt ein unmittelbarer Anlieger des DOC sein würde. Seit gestern weiß er aus dem Lärmgutachten der Stadt, das vor seiner Haustür Lärmschutzwände gebaut werden könnten. "Wie passt das mit den Vorgaben der Gestaltungssatzung für die Altstadt zusammen", sagt er. "Mir wird vorgeschrieben, welche Fenster ich einbauen darf, und dann bekomme ich eine Plastikwand vor die Nase gesetzt?"

Beim Infomarkt, der eine Stunde vor dem Start der Vorträge begann, war vor allem der Stand des Verkehrsgutachters Weiser umlagert. Die Computersimulation, die die Verkehrsströme zeigen soll, die das DOC auslösen wird, wurden dabei immer wieder angezweifelt. Zu wenig neuer, durch das DOC verursachter Verkehr, sei da zu sehen, so die Kritik. Und das alles auf dem Computer viel zu glatt laufe. "Wann fließt es an der Trecknase schon mal so problemlos", fragte ein Anlieger.

Wenig Interesse dagegen gab es an den Auswirkungen auf den Einzelhandel. "Die Leute zweifeln nur an, dass die DOC-Besucher von so weit her kommen", sagte Gutachter Stefan Leistner.

Bis die Bürger ihre Fragen im Saal des Forums stellen konnten, war dann Geduld gefragt. Fast 90 Minuten lang stellten ab 18 Uhr die verschiedenen Gutachter zunächst den Stand des Projekts vor. Zum Start hatte Stadtplanerin Sigrid Burkhart klar gemacht, dass der Abend "keine Verkaufsveranstaltung für ein DOC" sei. Die Stadt starte an diesem Abend in die vierwöchige Bürgerbeteiligung, bei der Bürger ihre Einwendungen und Anregungen zum Projekt machen können, machte Burkhart deutlich. Diese Eingaben würden in den Prozess einbezogen. Darum wurden auch die Aussagen des gestrigen Abends anonym mitgeschnitten. Zugleich forderte Burkhart die Bürger auf, ihre Aussagen schriftlich an die Stadt zu schicken. "Wir möchten nicht, dass etwas verloren geht". Es sei "falsch", dass alles schon entschieden sei. Vielmehr stehe das Bebauungsplan-Verfahren "noch ganz am Anfang".

Als um 19.30 Uhr endlich die Fragerunde begann, war das geplante Parkhaus ein wichtiges Thema. Anlieger der Brehmstraße sagten,dass sie sich als Opfer der DOC-Pläne sehen, weil sie den Lärm voll abbekommen. Es kam die Anregung auf, lieber eine Tiefgarage zu bauen. Sigrid Burkhart betonte, dass der Investor die Kosten für den Lärmschutz übernehmen müsse. Es gelte das Verursacher-Prinzip.

Gutachter Jan Roth sagte, dass der Baumbestand rund um das Stadion und entlang des Kirmesplatzes erhalten werden soll. Der Verkehr soll zu den Parkplätzen geleitet werden.

Mehr zum DOC-Infoabend lesen sie in der morgigen Ausgabe der BM.

(RP)
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