Remscheid DOC-Gegner kritisieren Verkehrszählung

Weil die Autos in Hackenberg für ein Gutachten an einem Sonntag gezählt wurden, befürchtet die Bürgerinitiative Lennep eine Billiglösung in der Parkplatzplanung zum neuen Sportzentraum.

 Wie viele Parkplätze am Hackenberg für die neue Sportstätte benötigt werden, soll ein Gutachter ermitteln.

Wie viele Parkplätze am Hackenberg für die neue Sportstätte benötigt werden, soll ein Gutachter ermitteln.

Foto: Hertgen, Nico

Erhebliche Zweifel an der Verlässlichkeit erhobener Verkehrsdaten für die geplante Stadionerweiterung in Hackenberg hegt die Bürgerinitiative Lennep (BI). In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und Stadtplaner Robin Denstorff schreiben die Kritiker des geplanten Designer Outlet Centers, dass sie sich über den Zeitpunkt einer Verkehrszählung wundern: Am 17. Juli, an einem Sonntag in den Sommerferien. Diktiere der Wunsch zu sparen die Planungen? fragt die BI. Mit anderen Worten: Soll in der Stellplatzfrage eine Billiglösung her?

Zum Hintergrund: Ein Verkehrsgutachten ist beauftragt, um Erkenntnisse zu gewinnen, wie viele Stellplätze erforderlich sind, wenn die neue Hackenberger Sportanlage als Ersatz für das Röntgen-Stadion in Betrieb geht. Gleich in der Nähe, am Sauna- und Badeparadies, gibt es einen Parkplatz, dieser wird aber rege genutzt von Badebesuchern, den Schulen und den Sporttreibenden. Ein Ausbau der erforderlichen Infrastruktur und die damit verbundenen Kosten sollen mit der Datenerhebung ermittelt werden.

Der Zeitpunkt sei für zur Erhebung valider Zahlen aber nicht geeignet, kritisiert die BI. Viele Bürger seien in Urlaub, "der Wetterbericht lud weder zum Sonnenbaden noch zum Saunabesuch ein. Trainingszeiten der SG Hackenberg sind nur Montag bis Freitag", erläutert die BI. Es herrschte an jenem Tag ein geringes und somit nicht repräsentatives Verkehrsaufkommen. Für eine verlässliche und nachhaltige Planung sei jedoch brauchbares Zahlenmaterial unerlässlich. Wie OB Mast-Weisz in seinem Antwortschreiben gestern erklärte, ist die Zählung am Sonntag nur ein Element der Datenbasis. "In dem bislang vorliegenden Verkehrsgutachten zu den Sportanlagen Hackenberg war der Sonntag noch nicht berücksichtigt." Gezählt worden sei zuvor nur an Werktagen. Da aber an Sonntagen im Sauna- und Badeparadies H2O und in der Sportanlage mit hohen Besucherfrequenzen zu rechnen sei, habe die Stadt die Nacherhebung beauftragt. Statistiken des H2O belegen, dass Sonntage in den Schulferien zu den besucherstärksten Tagen zählen, schreibt der OB. Daher werde das Gutachterbüro auch die Besucherzahlen des H2O berücksichtigen. "Die Zählung am Sonntag liefert ein weiteres Indiz für die Verkehrsbelastung", ergänzte Claus-Thomas Hübler vom Zentraldienst Stadtentwicklung. Es gebe nun genügend Zahlen für eine realistische Einschätzung des Parkplatzbedarfes.

(RP)
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