Remscheid DOC – Politik will bessere Planung für den Verkehr

Remscheid · Die Ansätze sind unterschiedlich. Konsens aber ist: Die bislang vorliegenden Ideen müssen überarbeitet werden.

Nach den vagen Planungen der Stadt soll es im Herbst diesen Jahres zu einem städtebaulichen Vertrag zwischen dem Investor McArthur Glen und der Stadt Remscheid kommen. Dieser Vertrag regelt viele große und Tausend kleine Dinge. Die W.i.R. und andere Ratsparteien werden nun eine Reihe von Initiativen starten, um im Vorfeld die richtigen Weichen zu stellen. "Wir wollen, dass der Rat der Stadt ein Pflichtenheft beschließt, damit die Position von Remscheid bei den Verhandlungen mit dem Investor gestärkt ist", sagte gestern Wieland Gühne, Fraktionsvorsitzender der W.i.R.. Die Grünen drängen auf ein Verkehrskonzept für den Bereich unmittelbar um das DOC.

Will man sich mit den Aussagen des Verkehrsgutachters zufriedengeben?

Nein. Die W.i.R. will den Gutachter überprüfen lassen, was noch getan werden müsste, um die acht Knotenpunkte, die im Gutachten mit ausreichend beurteilt wurden, auf den Level von befriedigend zu bekommen. Zugleich soll die Stadt bei der Bezirksregierung klären, ob die Zusage von 4,2 Millionen Euro für den Umbau der Kreuzungen Trecknase und Rader Straße auch dann noch gilt, wenn die Verkehrsknotenpunkte nur mit "ausreichend" bewertet werden. Bei den Planungen ohne DOC-Verkehr würde die Verkehrsqualität sich von heute mangelhaft auf befriedigend verbessern. Außerdem soll die Kapazität der Kreuzung Eisernstein bestimmt werden.

"Wir warten immer noch auf die vom Rat beschlossene Alternativuntersuchung zu einem Kreisverkehr an der DOC-Kreuzung", sagt David Schichel (Grüne).

Welche Interessen vertritt der Gutachter?

Die W.i.R. ist der Überzeugung, dass der Verkehrsgutachter nach den Vorgaben des Investors arbeitet und daher teure Lösungen erst gar nicht vorschlägt.

Bleibt das Parkhaus auch an Sonntagen geöffnet und ist kostenfrei zu benutzen?

Die W.i.R. zweifelt an dieser Zusage. Sie fordert die Stadt auf, vom Investor eine schriftliche Erklärung zu den Öffnungszeiten vorzulegen. Außerdem sollen die Architekten erklären, ob es nicht möglich sei, mit dem Parkhaus weiter in die Erde zu gehen. Dann würde dieser Klotz nicht ganz so störend wirken.

Was passiert mit dem Anschluss des DOC an die Altstadt?

Der bisherige Vorschlag, dass die DOC-Besucher eine dann zweispurige Straße, die Spielberggasse, überqueren sollen, ist für die W.i.R. kaum akzeptabel. Der Gutachter soll überprüfen, wie andere Lösungen wie Fußläufigkeit, Brücke oder Untertunnelung zu verwirklichen wäre. "Wir müssen die Probleme jetzt lösen und nicht im Herbst unter Zeitdruck", sagte Roland Kirchen. Hier setzen auch Grüne und CDU an. Einen autofreien Übergang habe die Politik längst beschlossen, erinnerte Schichel die CDU, die dies im Hauptausschuss forderte. Man müsse die Bürger in der jetzt startenden Bürgerbeteiligung "mitnehmen" und Sorgen ernst nehmen, sagte Karl-Heinz Humpert (CDU). Auch die Grünen erhoffen sich wichtige Impulse von den Bürgern.

(RP)
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