Remscheid Drei bayrische Mädels und ein Kontrabass

Remscheid · Die Künstler und ihre Musik, die im Rahmen der Reihe "Klangkosmos" im Teo Otto Theater immer wieder vorgestellt werden, sind mehr oder weniger exotisch. Manchmal kommt die Musik aus Indonesien oder Brasilien, dann wieder aus der Türkei - oder, wie im Falle des Quartetts "Zwirbeldirn", auch einmal aus Bayern.

 Die "Zwirbeldirn" spielten im Teo Otto Theater.

Die "Zwirbeldirn" spielten im Teo Otto Theater.

Foto: Singer

Gut 500 Kilometer entfernt nur, und doch musikalisch und oft auch vom Gemüt her gefühlte Welten entfernt. Die drei Geigerinnen Evi Keglmaier, Maria Hafner und Sophie Meier-Rastl, die auch für den phantastischen Dreigesang verantwortlich zeichnen, werden dabei vom schweigsamen Bassisten Simon Ackermann unterstützt. Sie spielen nach eigener Aussage "bayerische Volksmusik. Oder das, was wir dafür halten." Die rund 100 Zuschauer im Foyer halten davon jedenfalls eine ganze Menge und dürfen sich über eine äußerst unterhaltsame und viel zu kurze Stunde "Klangkosmos" freuen.

Die Musik klingt tatsächlich so, wie man sich jenseits des Weißwurstäquators gemeinhin die sogenannte Stubenmusik vorstellt, auch wenn dazu eigentlich klassische Instrumente wie die Zither oder das Hackbrett fehlen. Denn "Zwirbeldirn" beschränken sich in ihrer Spielart der bayerischen Folklore auf Geigen, Kontrabass sowie Gesang. Und Humor. Lakonischen, trockenen Humor: "Können Sie uns verstehen?", fragt Hafner direkt zu Beginn. Das Publikum bejaht. Meier-Rastl kommentiert: "Remscheid is gscheid." Das zeigt die Sicht des Quartetts auf die Welt.

Die vier Musiker sind derzeit auf NRW-Tour. Keglmaier: "Wir sind für zwei Wochen ausgesetzt worden. In Städten, von denen wir noch nie gehört haben, heute eben Remscheid." Es gibt jedoch Hoffnung: "Aber das Theater ist wunderschön und außerdem haben wir schon Sahnetörtchen gegessen."

Ein echtes Sahnetörtchen sind auch die Stücke, die das Quartett im Gepäck hat. "Wir versuchen, möglichst viele Klischees zu erfüllen, die Sie mit Bayern verbinden", sagt Hafner. Da passen Lieder wie "A Bier will i ham" mit Zeilen wie "Nur a Bier, nur a Bier will i ham, sonst hau i alles zam" natürlich wie die Faust aufs Auge.

(wow)
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