Remscheid DRK braucht neues Rettungsfahrzeug

Remscheid · Seit 14 Jahren sind Ehrenamtliche mit dem Fahrzeug im Einsatz. Für die Neuanschaffung werden Spenden benötigt.

Privatleute hätten sich längst von solch einem Oldtimer getrennt, doch das Deutsche Rote Kreuz in Remscheid ist mit seinem 14 Jahre alten Rettungsfahrzeug immer noch im Einsatz. "Es ist altersschwach. Wir brauchen dringend neuen Ersatz", sagt DRK-Geschäftsführer Rainer Morteln. Deshalb wirbt die Hilfsorganisation um Spenden. 150 000 Euro koste die Neuanschaffung. Noch stehe man am Anfang der Sammelaktion.

Geld von der öffentlichen Hand gibt es nicht, obwohl das DRK wie andere Hilfsorganisationen den Rettungsdienst unterstützt, bei Großeinsätzen und im Katastrophenschutz im Einsatz ist. Gezahlt werde nur eine Aufwandsentschädigung. Rücklagen für einen Fahrzeugkauf lassen sich daraus nicht bilden, sagt Morteln.

Zum Hintergrund: Das DRK wird als Verein geführt und darf keine Gewinne erzielen. Neben hauptamtlich Beschäftigten gibt es in Remscheid 120 ehrenamtliche Helfer. Darunter sind auch ausgebildete Rettungsassistenten und -sanitäter als Besatzung des Rettungsfahrzeugs. Sie helfen zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall oder wie vor einigen Tagen, als eine Frau hilflos am Bahnhof lag, "nachdem ihr möglicherweise Ko.-Tropfen verabreicht worden waren", nennt Morteln Beispiele. Auch bei der Löwenparade, Veranstaltungen am Abend und vor allem an Wochenenden sind die ehrenamtlichen Retter vor Ort.

"Wir unterstützen die Werbeaktion. Anerkannte Hilfsorganisationen wie das DRK, die Johanniter Unfallhilfe und das Technische Hilfswerk sind für uns wichtige Partner", sagt Guido Eul-Jordan, Chef der Feuerwehr Remscheid. Auch wenn die Stadt Remscheid Träger des Rettungsdienstes ist, sei deren Unterstützung unverzichtbar bei der Abdeckung von Spitzen. "Als beispielsweise die Grundschule Eisernstein brannte, war das DRK mit Decken und Verpflegung zur Stelle", erinnert Eul-Jordan.

Gibt es einen Großbrand in der Stadt, bei dem die Feuerwehr stark eingebunden ist, springen die DRKler im Rettungsdienst ein. Eul-Jordan: "Bei einem Großschadensfall alarmiere ich auch das DRK." Die Zusammenarbeit funktioniere in Remscheid sehr gut. Dass Realeinsätze mit guten Fahrzeugen und Gerätschaften für die Motivation Ehrenamtlicher enorm wichtig sind, weiß Eul-Jordan, der auch Chef der Freiwilligen Feuerwehr, also der ehrenamtlichen Retter, ist. "Sie brauchen diese Einsatzerfahrung." Das dürfte bei den DRK-Helfern nicht anders sein.

Das Rettungsfahrzeug ist innen genauso ausgestattet wie ein "Feuerwehr-RTW" - mit allem, was zur Erstversorgung des Patienten benötigt wird. Dazu gehört ein Beatmungsgerät, EKG, Absaugpumpen und anderes mehr. Dieses Inventar werde laufend auf Stand gehalten, sagt Rainer Morteln. Um Kosten zu sparen, soll es aus dem alten Rettungsfahrzeug ausgebaut und in das neue Fahrzeug eingebaut werden.

(RP)
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