Serie Stark - Ausgezeichnet Ehrenamt im Doppelpack

Remscheid · Die Brüder Max und Phillip Ley engagieren sich im Remscheider TV - sie spielen Handball, sind Trainer und auch Schiedsrichter.

 Tugenden wie Zuverlässigkeit und ihr Pflichtbewusstsein sind für die Zwillingsbrüder Phillip (l.) und Max Ley kein Fremdwort. Und wenn Hilfe gebraucht wird, sagen wir eben gerne Ja", sagt Philipp.

Tugenden wie Zuverlässigkeit und ihr Pflichtbewusstsein sind für die Zwillingsbrüder Phillip (l.) und Max Ley kein Fremdwort. Und wenn Hilfe gebraucht wird, sagen wir eben gerne Ja", sagt Philipp.

Foto: Jürgen Moll

Eines haben Max und Phillip Ley gemein: "Wir können schlecht Nein sagen", bestätigen die Remscheider Zwillingsbrüder übereinstimmend und können das Grinsen nicht verbergen. Und Phillip dreht den Spieß der gängigen Redewendung einfach um: "Wir sagen eben gerne Ja." Beim Besuch unserer Zeitung bei der Familie Ley wird dann auch irgendwann auf die Tube gedrückt. Spontan wird die Hilfe der beiden 15-Jährigen erneut benötigt. Diesmal sollen eine Couch und ein Schreibtisch für eine Flüchtlingsfamilie transportiert werden.

"Klar machen wir das", sagt Max. Die große Hilfsbereitschaft der 15-Jährigen, ihr Einsatz, ihre Zuverlässigkeit und ihr Pflichtbewusstsein überzeugten die Jury des Remscheider Ehrenamtspreises für Jugendliche 2016. Das, was die beiden Schüler der Albert-Einstein-Gesamtschule so alles neben dem Schulalltag wuppen, geht weit über das hinaus, was man angesichts ihres junges Alters erwarten kann.

Dabei geht es zum einen um ihren ehrenamtlichen Einsatz für den Remscheider Turnverein (RTV). Seit Kindertagen spielen die Brüder dort Handball und engagieren sich zudem als Trainer von C- und F-Jugend. Doch damit nicht genug. Beide haben die Befugnis als Handballschiedsrichter erworben und pfeifen nunmehr Spiele in der Kreisliga. Weil der eigene Führerschein noch nicht in Sicht ist, fungiert Vater Udo Ley am Wochenende als Fahrer zu den diversen Meisterschaftsspielen.

Und was die sportlichen Zwillinge anpacken, machen sie richtig. Ohne Trainerschein kein Trainerjob, so kamen die Jungs über die Ausbildung zum Gruppenhelfer mit der Remscheider Sportjugend in Kontakt. Und auch dort wurde und wird stetig Hilfe gebraucht. "Da sind wir mehr oder weniger reingerutscht", erzählt Phillip. So unterstützen er und sein Bruder die Jugendorganisation des Remscheider Sportbunds nunmehr bei ihren regelmäßigen Aktionen, wie etwa bei der Ehrung zum Sportler des Jahres oder bei Spielplatzfesten.

Verwurzelt sind die jungen Remscheider aber vor allem im RTV. Kein Weihnachtsmarkt, bei dem Max und Phillip nicht mit anpacken. Kein Frühjahrslauf, ohne dass die Zwillinge als Helfer zur Verfügung stehen und kein Kinderkarneval ohne die Unterstützung der Brüder. "Sie sind Vorbilder und engagieren sich vorbildlich für unser Remscheid", betont RTV-Vorstandsmitglied Daniela Gradante, die die beiden für den Ehrenamtspreis vorgeschlagen hat. Dass sie nun tatsächlich zu den Preisträgern zählten, war für die Schüler eine Überraschung. "Eine Urkunde wäre auch schon toll gewesen. Aber dass wir auch ein Preisgeld bekommen haben, war natürlich klasse", findet Philipp.

Klar, dass die Eltern mächtig stolz auf ihre Söhne sind. "Und es ist schön, dass die Stadt Remscheid solch einen Einsatz auch würdigt", findet Nicole Ley. Wenn Max und Phillip sich auch aus sichtbarer Freude am Ehrenamt engagieren, wird sich ihr Engagement zweifelsohne auch im Lebensamt gut machen. Phillip denkt über eine Ausbildung zum Bankkaufmann nach, Max zieht es eher in einen handwerklichen Beruf. Und nach dem Gespräch mit den fröhlichen und aufgeschlossenen Jungs kann es eigentlich nur ein Fazit geben: Beide wären für jeden Arbeitgeber ein Gewinn.

Die Bergische Morgenpost stellt in einer kleinen Serie alle Preisträger des Wettbewerbs "Stark! Ausgezeichnet! Jugend engagiert in Remscheid" vor.

(RP)
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