Remscheid Ein Abschied mit Brillanz

Remscheid · Es hat in der "Ära Forsbach" viele eindrucksvolle Konzerte gegeben, aber mit ihrem musikalischen Abschied setzte die Kirchenmusikdirektorin Ruth Forsbach noch einmal ein Ausrufezeichen hinter 38 Dienstjahre in der und für die Remscheider Stadtkirchengemeinde.

Remscheid: Ein Abschied mit Brillanz
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Bevor sie zum Ende des Monats in den Ruhestand wechselt, war es klar, dass sie als evangelische Kirchenmusikerin in ihrem Abschiedskonzert nicht auf Johann Sebastian Bach verzichtete. Seine Kantate "Singet dem Herrn ein neues Lied" gab dem Programm den Titel, und wurde von rund 100 Mitwirkenden glanzvoll aufgeführt. In den eigens für den Anlass gebildeten Projektchor aus Sängerinnen und Sängern des Stadtkirchenchors, des Remscheider Vokalensembles und der Heinrich-Schütz-Kantorei hatten sich einige Kantorenkollegen und -kolleginnen Ruth Forsbachs gemischt. Genauso war das Orchester aus Musikerinnen und Musikern gebildet worden, die regelmäßig mit ihr zusammengearbeitet haben. Die Sopranistinnen Steffanie Patzke und Silke Blankemeyer sowie Altistin Heike Bader sangen hinreißend, und Tenor Marco Agostini und Bass Martin Blasius meisterten die anspruchsvollen Partien ebenso souverän.

Wichtig ist Ruth Forsbach immer gewesen, die Gemeinde mit einzubeziehen. So erklang die von Friedemann Gottschick komponierte, facettenreiche Kantate in Erinnerung an Kirchenlieddichter Paul Gerhard im Wechsel mit den Konzertgästen. Dass der 1928 geborene Gottschick eigens für dieses Konzert nach Remscheid gereist war, ehrte und erfreute die musikalische Leiterin besonders. Beinahe atemlos lauschte das Publikum der Ballade von Zweifel und Zuversicht mit Texten von Dietrich Bonhoeffer und von Henning Frederichs - sicher das interessanteste und bewegendste Stück des Abends. Auf beeindruckende Weise setzten Chor, Orchester und Solisten die Komposition um, die die Ängste, Sorgen, das Zweifeln und die Hoffnung des inhaftierten Bonhoeffers zum Ausdruck brachte.

Im abschließenden, monumentalen Prager Te Deum von Petr Eben gab der Chor noch einmal alles und bescherte Ruth Forsbach einen Abschied nach Maß. Jubelstürme, natürlich auch Standing Ovations galten sicherlich dem hervorragend zusammengestellten und umgesetzten dargebotenen Konzertprogramm, aber ohne Zweifel genauso dem verdienstvollen Wirken Ruth Forsbachs generell. Wie viel Lob, Dank und Anerkennung ihr zuteil wurde, wurde im Anschluss an das Konzert im Vaßbendersaal deutlich. Dort wurde die scheidende Kantorin noch einmal gebührend gefeiert. Alleine 20 Anmeldungen für ein Grußwort hatten Citykirchen-Pfarrer Martin Rogalla im Vorfeld erhalten. Im Namen der Stadtkirchengemeinde dankten er und seine Frau, Pfarrerin Ursula Buchkremer, Ruth Forsbach für ihre segensreiche Arbeit und ihre Treue zur Stadtkirchengemeinde.

(bona)
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