Remscheid Ein Jubiläums-Markt der Begegnungen

Remscheid · Bei der 40. Auflage des ideellen Weihnachtsmarkts in Lennep zeigt das Konzept keine Abnutzungs-Erscheinungen.

 Man trifft sich auf dem Lenneper Weihnachtsmarkt. Hier grüßt Stephanie Dobke von der "Welle".

Man trifft sich auf dem Lenneper Weihnachtsmarkt. Hier grüßt Stephanie Dobke von der "Welle".

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Kein Konsum, Kommerz und noch weniger Stress, dafür Begegnung, ein bisschen Besinnung und das Ganze ausschließlich für den wohltätigen Zweck: Der Lenneper Weihnachtsmarkt bleibt seiner Bestimmung seit nunmehr 1974 treu.

Diesen Gedanken stellte Hans-Helmut Hammes als Mitglied des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep gestern Vormittag heraus, als er den 40. ideellen Markt im Herzen der Altstadt eröffnete. "Das hier ist ein echter Weihnachtsmarkt, ohne Hektik und laute Autos. Und hier arbeiten Menschen für andere Menschen, die vielleicht gerade nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen", verwies der frühere Direktor des Röntgen-Gymnasiums auf die ausschließlich gemeinnützig tätigen Gruppen, Vereine und Institutionen, die sich in den Dienst der guten Sache stellten.

In der Tat gab es wie in vier Jahrzehnten zuvor auf dem Alter Markt ein bisschen Entschleunigung vom allgemeinen Trubel der Vorweihnachtszeit, obwohl die Resonanz auf das große kulinarische Angebot, Bastelarbeiten, selbst gebackene Plätzchen und bei knapp zehn Grad auch auf Glühwein sehr gut war.

Nachbarn trafen Nachbarn, Eltern schlenderten mit ihren Kindern entlang der Stände und junge Leute, die vielleicht nicht mehr in Lennep wohnen, kamen, um frühere Schulkameraden wiederzusehen. Gemütlichkeit bot das Zelt der Lenneper St. Georgs-Pfadfinder, die unterm Zeltdach wieder ein Lagerfeuer anheizten, das zum Stockbrot backen oder einfach zum Beisammensein animierte. Premiere als Teilnehmer feierte die Nelson Mandela Sekundarschule, die unter anderem die "15-Minuten-Weihnachten-Tüte" im Sortiment hatte. "Ich zünde eine Kerze an, koch mir eine Tasse Tee, esse die Schokolade und lese dann eine Geschichte", erklärte Schulsekretärin Claudia Szesny die originelle Idee. Von den Einnahmen sollen Schulprojekte unterstützt werden.

Angesichts des gestiegenen Interesses bei den Teilnehmern - mit 23 Ständen gab es zwei mehr als im vergangenen Jahr - und des Zuspruchs der Besucher war das neue Organisationsteam vollauf zufrieden. "Es hat alles reibungslos und sehr harmonisch geklappt. Jeder hat jedem geholfen", sagte Christiane Mersmann-Pohl, die die Planung des Marktes von Rolf Haumann, langjähriger Gemeindereferent der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep, übernommen hatte.

Verlassen konnte sie sich indes auf die Erfahrungen von Gerd Grabowski, der wie in vielen Jahren zuvor die Stromversorgung überwachte. "Er war der gefragteste Mann beim Aufbau", erzählte die stellvertretende Geschäftsführerin des Augusta-Hardt-Heims lachend. Gut kam auch das Bühnenprogramm an, das beim Jubiläumsmarkt ein wenig üppiger ausfiel als in den Vorjahren. Nach dem Bläserkreis der Kirchengemeinde griff Frank-Michael Daub den Faden auf der Altstadtbühne auf und rief das Weihnachtsfest, wie es früher einmal war, ins Gedächtnis. Auch er fördert mit seinem musikalischen Talent unter anderem durch Benefizauftritte soziale Zwecke. "Ich unterstütze damit das Kinderhospiz Burgholz und die Obdachlosenhilfe, sagte er gegenüber der BM.

(RP)
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