Remscheid Ein Weg zu mehr Gewerbeflächen

Remscheid · Neun Hektar potenzielle Gewerbefläche liegen im Gleisdreieck in Bergisch Born. Eine Variante, um sie zu erschließen, führt an die Stadtgrenze.

Unmittelbar an der Stadtgrenze zum Nachbarn Wermelskirchen liegt eine mögliche Lösung für das Gewerbeflächeproblem der Stadt Remscheid. Das findet zumindest eine Mehrheit aus SPD, Grünen, FDP und Wählergemeinschaft. Sie hat jetzt der Stadt den Auftrag gegeben, "die erforderlichen Maßnahmen für die Realisierung dieses Gewerbegebietes umzusetzen". Gemeint ist das Gleisdreck Bergisch Born mit neun Hektar Fläche.

Die große Grünfläche ist im Besitz von Landwirten und liegt unmittelbar hinter einem schon existierenden Gewerbegebiet in Bergisch Born. Teile davon gehören zu Hückeswagen. Eigentlich eine naheliegende Lösung. Doch die Politik streitet seit Jahren über die Verkehrsanbindung. Die CDU würde gerne auf den Bau der Entlastungsstraße B 51 n warten. Sie will den Bergisch Bornern nicht noch mehr Durchgangsverkehr zumuten. Doch bis diese Straße gebaut wird, kann es noch viele Jahre dauern.

"Wir müssen uns selber helfen", sagt darum Sven Wolf, Fraktionschef der SPD. Heißt konkret: Die Stadt soll auf eigene Kosten eine Erschließungsstraße am Rande des Gleisdreiecks bauen, die sich an ihrem Ende mit einer bereits bestehenden Straße nach Hückeswagen verbindet. Die Einmündung von der Bundesstraße 51 läge an der Straße Buchholzen unmittelbar an der Stadtgrenze zu Wermelskirchen. Kurz hinter der Einmündung liegt die große Grünfläche. Der Vorteil dieser Erschließungsvariante: Die problematische Engstelle, wo der Verkehr von der B 51 in das vorhandene Industriegebiet und auch nach Hückeswagen abbiegt, würde so nicht weiter belastet. Die Kosten für die Straße könnten über den Verkauf der Grundstücke an Firmen später wieder reingeholt werden, sagt Wolf. Eine Idee zur Finanzierung: Die Stadt könnte über eine ihrer Töchter dafür eine Erschließungsgesellschaft gründen.

Unter dem früheren Oberbürgermeister Eric Weik gab es vom betroffenen Nachbarn Wermelskirchen keine Unterstützung. Das habe sich nach der Kommunalwahl 2014 geändert, sagt Wolf. Die Verwaltungschefs von Wermelskirchen und Hückeswagen haben zuletzt in Gesprächsrunden mit Remscheid den Willen bekundet, gemeinsam mit Remscheid an der Erschließung von Gewerbeflächen zu arbeiten.

Nach längeren Diskussionen in der letzten Sitzung des Hauptausschusses hat sich die CDU bereit erklärt, die Variante mit der neuen Straße zumindest mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie soll der Politik bald vorgestellt werden.

(RP)
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