Remscheid Eine Geschichte inniger Freundschaft

Remscheid · Mehrere Hundert Grundschüler erlebten eine fabelhafte Inszenierung von "Pünktchen und Anton" im Teo Otto Theater.

 Tamina Friedrich (l.) und Gustavo Maia Jochim spielten ihre Figuren "Pünktchen und Anton" mit großer Hingabe.

Tamina Friedrich (l.) und Gustavo Maia Jochim spielten ihre Figuren "Pünktchen und Anton" mit großer Hingabe.

Foto: JTBonn/Rolf Franke

Lange hatten sich die Schüler offensichtlich auf das Stück über Pünktchen, das gewitzte Mädchen aus gutem Hause, und ihren Freund Anton, dem eher mittellosen, aber aufrichtigen Jungen, gefreut. Aufgeregt hatten sie das Theater betreten und ihre Plätze im großen Saal aufgesucht. Bis zum Beginn der Vorstellung herrschte eine aufgeregte Atmosphäre, die sich in einer lauten Geräuschkulisse niederschlug.

Die lautstarken Unterhaltungen machten deutlich, dass ein Großteil der jungen Besucher die Geschichte über Pünktchen und Anton bereits gelesen und im Unterricht vorbereitet hatte. Die Schüler verstummten, als das Licht im Saal erlosch. Die Scheinwerfer erstrahlten und auf der Bühne erschien eine große Schar an Darstellern, die - tanzend und singend - Passanten der 30er Jahre in Berlin mimten. Unter ihnen auch die beiden Hauptdarsteller Tamina Friedrich (13) und Gustavo Maia Jochim (14). Trotz ihres jungen Alters füllten sie ihre Rollen als Pünktchen und Anton überragend gut aus und begeisterten mit ihrem Schauspiel die Zuschauer am meisten.

Mit frechem Kurzhaarschnitt und jugendlicher Leichtigkeit zeigte sich Friedrich als aufgewecktes junges Mädchen aus wohlhabenden Hause, das mit ihrem Kindermädchen, zugunsten ihres dubiosen Verlobten, nachts auf den Berliner Straßen - und ohne das Wissen ihrer Eltern -Streichholzschachteln verkauft. In einer dieser Nächte lernt Pünktchen den mittellosen Jungen Anton kennen, der ebenso wie sie Streichhölzer verkauft, allerdings aus der Not heraus. Denn seine Mutter ist sehr krank und der junge Anton muss für sie sorgen. Aus der zufälligen Begegnung erwächst eine innige Freundschaft, in der sich beide gegenseitig helfen.

Im Stück wurden die verschiedenen Szenen liebevoll mit viel Musik und Tanz miteinander verknüpft und vor einer praktischen, gleichzeitig sehr schönen Kulisse gespielt. Ein Teil eines Brückenbogens, mit alten Straßenlaternen wurde je nach Bedarf gedreht, so dass neue Requisiten problemlos ohne größere Umbauten auf der Bühne erscheinen und wieder verschwinden konnten. Auch die Garderobe der Darsteller wurde liebevoll und passend zum Stil der damaligen Zeit ausgesucht. Eine großartige Inszenierung, nach der die Schüler mit tosendem Applaus lautstark eine Zugabe forderten. Gelegenheit dazu gab es am Nachmittag, wo das Ensemble vor einem ähnlich großen Publikum erneut auftrat.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort