Remscheid Eine Kontaktbörse der anderen Art

Remscheid · Sandra Ullrich hat sich mit einer Kontaktvermittlung in Lüttringhausen selbstständig gemacht. Sie möchte Gleichgesinnte zusammenbringen - eine Partnervermittlung steht nicht im Mittelpunkt.

 Sandra Ullrich an der Gertenbachstraße ein Büro und ein Geschäft mit Dekoartikeln eingerichtet.

Sandra Ullrich an der Gertenbachstraße ein Büro und ein Geschäft mit Dekoartikeln eingerichtet.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Für "Stadtgespräche" gibt es in Lüttringhausen eine neue Adresse. Unter diesem Namen hat sich Sandra Ullrich mit Kontaktvermittlung selbstständig gemacht. Positiver Nebeneffekt: An der Gertenbachstraße wurde dadurch ein jahrelanger Leerstand beseitigt und ein ehemals großes Ladenlokal in zwei separate Geschäftsräume aufgeteilt.

In einem hat die Lüttringhauserin ein schmuckes Büro eingerichtet. Hier legt sie Profile ihrer Kunden an, die sich möglichst persönlich bei ihr vorstellen sollten. Wichtig ist ihr, dass sie Gleichgesinnte zusammenbringt, ohne dabei eine Partnervermittlungsbörse zu sein. Wenn aus zwei Kontakten mal ein Paar werden sollte - umso besser. "Darauf liegt aber nicht mein Fokus", betont die gelernte Mediengestalterin. Vielmehr ginge es darum, Menschen mit ähnlichen Interessen in Verbindung zu bringen. Das kann ein Senior sein, der sich eine Begleitung für regelmäßige Spaziergänge wünscht. An anderer Stelle sucht eine Frau eine Freundin zum Klönen oder für gemeinsame Shoppingausflüge. Und andere halten vielleicht nach jemandem Ausschau, der eigene Erfahrungen wie eine Trennung vom Partner teilt.

Sandra Ullrich ermöglicht durch ihre Dienstleistung die individuelle Suche, wo sie zwei Personen, deren Vorstellungen zueinander passen, in Kontakt bringt. Als Alternative oder Ergänzung organisiert sie die sogenannten "Stadtgespräche", von denen jetzt die ersten in verschiedenen Cafés und Restaurants in Remscheid vereinbart sind.

Wie bei einem "Blind date" treffen sich mehrere Leute unvoreingenommen und bunt gemischt, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Man muss dabei den eigenen Namen nicht preisgeben, sondern kann einen so genannten "Nicknamen" wählen. Trotzdem gewährt das Konzept Sicherheit, denn Sandra Ullrich möchte vorher einen Blick auf den Personalausweis der Gesprächsteilnehmer werfen. Somit bleibt die Vermittlung von Bekanntschaften nicht so nebulös, wie sie möglicherweise im Internet vonstatten geht.

Bewusst möchte Sandra Ullrich einen Kontrapunkt zum Online-Angebot setzen, das nicht jeder mag und nutzen will. Trotzdem, so ist sie überzeugt, gebe es genügend Menschen, die ernsthaft an Freundschaften für gemeinsame Unternehmungen interessiert seien. "Ich hoffe, dass sich genügend Interessierte suchen und finden lassen", beschreibt sie Lüttringhauserin ihre Idee.

Als Existenzgründerin hat sie sich mit einer kleinen Auswahl von Dekoartikeln und selbst gestalteten Druck-Erzeugnissen ein zweites Standbein aufgebaut. So gibt es im Laden auch etwas zu schauen und zu kaufen. Somit fänden Kunden über das Warensortiment vielleicht eine Brücke, um ihr Interesse an den Stadtgesprächen zu bekunden. Dass eine Kontaktbörse auf diese Weise funktionieren kann, weiß Sandra Ullrich aus eigener Erfahrung. Vor zehn Jahren rief sie über eine Zeitungsanzeige eine Gruppe von Gleichgesinnten ins Leben. Dort fand sie eine gute Freundin und zudem ihren Lebensgefährten.

Stadtgespräche, Gertenbachstraße 26, Tel. 02191 3600342. www.stadtgespraeche-online.de

(bona)
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