Remscheid Eine Straße verwandelte sich in eine Buchmeile

Remscheid · Bei der ersten "GertenBUCHstraße" in der Lüttringhauser Altstadt gab es Kost für den Kopf und die Seele.

 Lesung von Annika Barzen mit Rauhaardackel-Dame "Duna" in der Stadtteilbibliothek Lüttringhausen.

Lesung von Annika Barzen mit Rauhaardackel-Dame "Duna" in der Stadtteilbibliothek Lüttringhausen.

Foto: Jürgen Moll

Eine ganze Straße rund ums Buch. Das gab es mit der ersten "GertenBUCHstraße" in der Lüttringhauser Altstadt. In 13 Geschäften gab es Aktionen mit über 20 Veranstaltungen.

Von Schaufenster zu Schaufenster tingelten die Besucher verteilt über den Tag, um sich die Schätze des Buchdruckes anzuschauen. Mit thematischen Bezug lagen zum Beispiel Bücher über Homöopathie bei der Naturheilpraktikerin aus. Eine alte Bibelausgabe gab es etwa im Schaufenster des Heimatbundes Lüttringhausen zu sehen.

Die Beteiligung an der Dachaktion "GertenBUCH der Rekorde" war sehr gut, resümierte Sascha von Gerishem vom Organisationsteam Vereinigung Gertenbachstraße am Abend. Die älteste Buchausgabe stammt aus dem Jahr 1726. Das kleinste Buch ist 3,5 mal 3,5 Millimeter klein und enthält das Vaterunser in sieben Sprachen. "Wir wollten mal ein anderes Event machen. Kost für den Kopf und die Seele", erklärte von Gerishem.

Das vielfältige Programm enthielt mit Lesungen und Workshops sowie Bücherbasaren, kurzen Vorträgen und Öffnung des Zeitungsarchives des Lüttringhauser Anzeigers für jeden Geschmack etwas.

Am Morgen konnten Kinder der Adolf-Clarenbach-Schule zum Beispiel Spannendes über den Buchdruck lernen. Nachmittags begeisterte Annika Barzen in der Stadtbibliothek nicht nur mit ihrer noch unfertigen Geschichte, bei der die Kinder noch Mitspracherecht hatten. Hundedame Duna, die während der Lesung geduldig auf ihrem Schoss saß, war das Highlight am Nachmittag.

Mit der Resonanz an der Dachaktion sowie den Einsendungen an Kurzgeschichten von Kindern und über Kindheitserinnerungen und der Beteiligung am Vormittag zeigten sich die Organisatoren zufrieden. "Ich habe so viele Geschichten, dass ich daraus drei Bücher machen kann", zog von Gerishem Bilanz.

Der Abend ließ allerdings zu wünschen übrig. Bei der Lesung mit Whiskyverkostung und Autor Michael Schreckenberg in der Kaminlandschaft waren zum Beispiel nur vier Gäste, im Café Lichtblick bei der Lesung mit Gardez-Verlag-Inhaber Michael Itschert fünf. "Der Abend ist richtig enttäuschend. Schade, dass die Lüttringhauser das nicht angenommen haben", sagte Thorsten Greuling, Inhaber der Kaminlandschaft und Mitglied des Orga-Teams.

Alles in allem sei man mit der ersten Auflage zufrieden, vor allem mit den entstandenen Kontakten. Im nächsten Jahr soll es weitergehen. Dann mit einem leicht überarbeiteten Konzept und mehr neuen Ideen. Sozialdezernent Thomas Neuhaus, der im Flair-Weltladen las, sprach zusätzlich Motivation aus: "Das war anderes, unheimlich kreativ".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort