Remscheid Eine "verklärte Nacht" mit dem Bundesjugendballett

Remscheid · Zum ersten Mal begleiteten die Bergischen Symphoniker die Nachwuchscompagnie von John Neumeier.

Das Bundesjugendballett gastierte am Sonntag im Teo Otto Theater und überzeugte das Publikum mit einem grandiosen Gala-Abend. Mit musikalischer Unterstützung der Bergischen Symphoniker löste das junge Ensemble internationaler Tänzer Emotionslawinen aus und zeigte, was Schönheit und Ästhetik im Ballett bedeuten.

"Wir wurden gegründet, um Tanz zu den Menschen zu bringen", sagte Tänzer Pascal Schmidt beinahe zum Schluss der zweistündigen Vorstellung. Einen Auftrag, den die 19 bis 24-jährigen ausgebildeten Tänzer aus Italien, Korea, Finnland, Brasilien, Deutschland, Australien, Nepal und Portugal an diesem Abend grandios ausführten.

Mit ihrer Körperspannung, hoher Eleganz und mit viel Finesse schwebten die acht jungen Tänzer des Bundesjugendballetts mit einer unglaublichen Leichtigkeit über die Bühne des Teo Otto Theaters. Mit insgesamt sechs Choreographien berührten sie das berauschte Publikum auf mehreren Ebenen, visuell und auditiv, aber vor allem im Herzen. Im Theater-Graben saßen die Bergischen Symphoniker, mit dem das Bundesjugendorchester erstmals zusammengearbeitet hat. "Eine Herausforderung", sagte die Italienerin Giorgia Giani (21), die sie in ihrem Schaffen aber bereichert habe. Die Symphoniker spielten Stücke von Johann Sebastian Bach, Maurice Ravel, Peter Tschaikowsky, aber auch Arnold Schönberg und Leonard Bernstein. Dazu tanzte das internationale Ensemble leidenschaftlich die Choreographien von Intendant John Neumeier, der das Bundesjugendballett 2011 gründete, Greg Blackmon, Patrick Eberts und Wubkje Kuindersma.

Letztere, gebürtig aus Kamerun, Gastchoreographin beim Bundesjugendballett, hatte sich ein besonders emotionsreiches Stück einfallen lassen, eine Symbiose aus Tanz und Theater. Unter dem Titel "Verklärte Nacht" des österreichischen Komponisten Arnold Schönberg (1874-1951) tanzten vier der acht Tänzer die 30-minütige Dreiecksbeziehung zwischen einer Frau, ihrem Partner und ihrem Liebhaber, von dem sie ein Kind erwartet. Mit auf der Bühne saß bei diesem Stück ein Streichersextett der Bergischen Symphoniker.

Dafür ernteten die Künstler Beifallsstürme, die sich schließlich nach dem letzten Stück, der energievollen und farbenfrohen Ouvertüre Candide aus "Bernstein Dances", steigerten und das Publikum jubelnd mit Bravo-Rufen von ihren Sitzen riss.

(sebu)
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