Remscheid Einigkeit über Sporthalle Brüderstraße

Remscheid · Die Politik bevorzugt die Brüderstraße als neuen Standort für eine Dreifachsporthalle. Sie hofft für diese langfristige Investition auf Zustimmung der Bezirksregierung. Eine Sporthalle für das EMA-Gymnasium ist nicht vom Tisch.

 Alt, kaputt, abrissreif: die Sporthalle der Albert-Einstein-Gesamtschule.

Alt, kaputt, abrissreif: die Sporthalle der Albert-Einstein-Gesamtschule.

Foto: Michael Schütz (Archiv)

Die Entscheidung des Sportbundes Remscheid, den Standort Stadtpark für eine Dreifachsporthalle nicht weiter verfolgen zu wollen, hat eine neue Dynamik bei der Auswahl der geeigneten Plätze in Gang gesetzt. Für Sven Wolf, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat, war nach der jüngsten Jahreshauptversammlung des Sportbundes klar, die Prioritäten neu zu setzen.

Die Konzentration soll nun auf dem Neubau einer Dreifachsporthalle an der Albert-Einstein-Gesamtschule liegen. Darin sind sich die meisten Parteien im Rat einig. Deshalb soll die Stadt das vergleichende Verfahren stoppen. Ein Gutachter sollte für die drei Standorte Stadtpark, Brüderstraße und für das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium eine sachliche Analyse schreiben, welcher Standort unter wirtschaftlichen Bedingungen der beste sei. Nach diesem Gutachten wäre aber die Frage der Finanzierung immer noch nicht geklärt.

Mehr als sechs Millionen Euro, so lauten überschlägige Berechnungen, kostet eine Dreifachsporthalle. Doch die Stadt hat kein Geld. "Wir hätten darüber diskutieren müssen, wo wir es hernehmen", sagte Wolf. Vor 2021 wäre für diese Investition im Haushaltsplan kein Geld hinterlegt. Mit der Brüderstraße will die Politik nun einen ähnlichen Weg einschlagen wie beim Bau des Anbaus hinterm Rathaus oder beim Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung am Bahnhof.

Unterm Strich konnte die Stadt der Bezirksregierung bei diesen Projekten nachweisen, dass die Investitionen mit den Jahren Einsparungen für die Stadt bringen. Durch geringere Kosten für Energie und Mieten rechnet sich die Investition auf lange Sicht, lautet die Argumentation. "Das ist eine weise Entscheidung und eine gute Nachricht für den Schul- und Vereinssport", sagte Sportdezernent Thomas Neuhaus zum Vielparteien-Antrag.

Die Schulsporthalle an der Brüderstraße befindet sich in einem verkommenen Zustand, so dass sich eine Sanierung nicht mehr lohnt. Die Fenster sind defekt. Es fehlt an Wärmedämmung und Barrierefreiheit. Zudem ist die Halle zu klein, um die Bedürfnisse des Schulsports für die Albert-Einstein-Gesamtschule und die umliegenden Schulen zu befriedigen. Die Halle ist "abgängig", wie es in Behördendeutsch heißt.

Eine neue Dreifachsporthalle bietet fast das Vierfache an Fläche. Statt bisher 1000 Quadratmetern sollen es 3600 Quadratmeter sein. "Wenn die Bezirksregierung unsere Pläne akzeptiert, haben wir die Frage der Finanzierung ohne Belastung des städtischen Kreditrahmens geklärt", sagte Wolf. Die positiven Bescheide aus Düsseldorf für den Bau am Rathaus stimmen auch Neuhaus optimistisch.

Das EMA muss sich weiter gedulden. "Wir brauchen noch mehr Sportflächen. Das ist dann der zweite Schritt", sagte Jens Nettekoven (CDU). Wenn die Umstellung auf G 9 vollzogen ist, entstehen neue Bedarfe an Schulräumen. Darunter auch sicher für den Sport.

(RP)
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