Verkaufsoffene Sonntage in Remscheid Einigung über die Öffnung der Geschäfte

Remscheid · Die Stadt, Vertreter des Einzelhandels und der Gewerkschaft Verdi haben einen Kompromiss für die Adventssonntage gefunden. Damit wird das Gerichtsurteil gegenstandslos.

Der F(l)airweltladen an der Gertenbachstraße wird während des ideellen Weihnachtsmarktes am ersten Advent in Lüttringhausen genauso öffnen dürfen wie zum Beispiel die Buchhandlung Schmitz an der Wetterauer Straße in Lennep am dritten Advent während des Weihnachtstreffs. Beide Geschäfte erfüllen die Bedingungen für eine Öffnung am "heiligen" Sonntag. Sie liegen in unmittelbarer Nähe der Veranstaltung, zu denen die Besucher in die jeweiligen Stadtteile strömen.

Freitagmorgen haben sich im Zimmer des Oberbürgermeisters Vertreter der Stadt, des Einzelhandels und der Gewerkschaft darauf geeinigt, dass inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte im Veranstaltungsbereich ihre Türe öffnen dürfen. Der Aldi-Markt an der Robert-Schumacher Straße in Lennep oder der Lidl am Schützenplatz müssen hingegen geschlossen bleiben. Sie liegen außerhalb des festgelegten Bezirks. Die Öffnungszeiten richten sich nach der Länge der Veranstaltung. In Lüttringhausen ist das zwischen 13 Uhr und 18 Uhr.

"Ich bin zufrieden mit dem Kompromiss", sagte Klaus Kreutzer, der zusammen mit Ralf Engel als Vertreter des Einzelhandelsverbandes an der Gesprächsrunde im Rathaus teilgenommen hat. Es haben nur Gewinner den runden Tisch verlassen, vor Gericht hätte es Gewinner und Verlierer gegeben.

Die Einigung mit den Gewerkschaftsvertretern Sabine Hilgenberg und Daniel Kolle auf eine neue Verordnung für die die verkaufsoffenen Sonntage war nötig geworden, weil die bisherigen Verordnungen für solche Veranstaltungen nicht mehr den gestiegenen rechtlichen Anforderungen entsprachen, die das Bundesverwaltungsgericht kürzlich gestellt hat. Verdi hatte gegen die Veranstaltungen in Lüttringhausen und Lennep vor dem Verwaltungsgericht in Düsseldorf geklagt. Und auch Recht bekommen.

Die einigenden Gespräche am Freitag machen einen Streit vor Gericht und das Urteil gegenstandslos. Laut Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz wollen die Gewerkschaften gerichtlich nicht weiter aktiv werden. Damit die Sache nun seinen ordnungsgemäßen Gang geht, findet morgen eine Sondersitzung statt, in der die angepasste Verordnung für Lüttringhausen beschlossen wird. Die Verordnung für Lennep kommt in die Sitzung des Rates am 24. November. Elisabeth Pfordt, Inhaberin einer Modegalerie in Lennep und Beisitzerin im Vorstand von Lennep Offensiv, freut sich über den Kompromiss. "Für uns ist der verkaufsoffene Sonntag wichtig, weil wir dadurch bei Kunden von auswärts bekannter werden", sagt die Einzelhändlerin.

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