Remscheid Einzelhändler wollen die Ware im DOC kontrollieren

Remscheid · Für Kunden gilt ein Designer Outlet Center (DOC) als ein Schnäppchenparadies. Hochwertige Kleidung von Markenherstellern lässt sich dort zu einem günstigen Preis erstehen - heißt die Erwartung. Für Stadtplanerin Sigrid Burkhart gibt es klare Kriterien für die Ware, die in einem DOC angeboten werden darf. Es muss sich dabei um Auslaufmodelle handeln, um Kleidung zweiter Wahl oder Kontingente aus Überproduktionen.

Aus Sicht der Vertreter des bergischen Einzelhandels sieht die Wirklichkeit des Verkaufens aber anders aus, wie sich in einer Diskussion zwischen Burkhart und den Mitgliedern des Rheinischen Einzelhandlesverbandes in der Klosterkirche zeigte.

Manche Einzelhändler bezweifelten, dass es noch so etwas gebe wie eine Modesaison. Die Konzerne produzieren vielmehr die Ware direkt für ein DOC. So etwas wie Überproduktionen gebe es nicht. Das DOC sei lediglich ein weiterer Vertriebskanal, bei dem nur ein Glied der Wertschöpfungskette übersprungen werde.

Die Stadt will dennoch den Investor an die Kette legen und mit ihm einen Vertrag über eine regelmäßige Warenkontrolle abschließen. Der Vertrag soll verhindern, dass in den Regalen der DOC-Geschäfte die gleiche Kleidung auftaucht, wie in den Modegeschäften von Lennep, Remscheid und den Innenstädten der Umgebung. Burkhart will bei diesem Vertrag nicht das Modell aus Neumünster, wo ein DOC existiert, kopieren. Die Neumünsteraner haben den Investor als Kontrolleur bestellt. Burkhart will ein unabhängiges Kontrollgremium installieren. Sie nahm die Anregung der Lenneper Einzelhändler gerne auf, dass zu den Kontrolleuren auch die Einzelhändler vor Ort gehören sollten. Würde das DOC zum Beispiel aktuelle Sommerware zu halben Preisen, müsste es Strafe bezahlen.

(cip)
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