Remscheid Endlich verständlich - der Haushalt

Remscheid · Umfangreiches Zahlenwerk soll für alle nachvollziehbar aufbereitet werden.

Er ist dicker als der Otto-Katalog, aber deutlich weniger bunt und auch nur mit besonderer Fachkenntnis wirklich entschlüsselbar. Der Haushalt der Stadt Remscheid, in dem alle Ausgaben und Einnahmen gegenübergestellt sind, ist auch für so manches Ratsmitglied ein Buch mit sieben Siegeln.

Nun hat eine Arbeitsgruppe aus den Ratsfraktionen sich darauf geeinigt, dass der kommende Doppelhaushalt für die Jahre 2019 und 2020 so präsentiert werden soll, dass er leichter lesbar und vor allem verständlicher ist. Eine Realisierung schon zum laufenden Haushalt sei nicht mehr umsetzbar gewesen, sagte Kämmerer Sven Wiertz unserer Zeitung.

Vorbild für Remscheid ist die Stadt Bochum. Die hat für ihre Bürger die wichtigsten Informationen aus dem mehr als 1000 Seiten dicken Haushaltsbuch für das Jahr 2017 in einer 20-seitigen Broschüre zusammengefasst. Und die konzentriert sich auf die Zahlen, die den Bürger besonders interessieren. Wie hoch ist der Hebesatz für die Grundsteuer B? Was kostet die Hundesteuer oder die Biomülltonne?

Es folgen wichtige Kennzahlen zu Beschäftigen, Azubis, Pro-Kopf-Verschuldung und zentralen Investitionsprojekten. So ergibt sich ein rundes Bild von den Finanzen der Stadt. Ein Vorteil des Bochumer Systems sei, dass sich der Flyer per Knopfdruck aus den Zahlen des Haushalts erstellen lässt, sagt Wiertz.

Ein sogenanntes Bürgerbudget, wie es in der Nachbarstadt Wuppertal gerade die Bürger elektrisiert, wird es in Remscheid nicht geben. Dort können die Bürger Vorschläge für die Verwendung von 150.000 Euro aus der Stadtkasse machen. Der Vorschlag mit den meisten Stimmen wird umgesetzt. Umgerechnet auf Remscheids Haushalt wäre das Bürgerbudget zu klein gewesen, entschieden die Mitglieder der Arbeitsgruppe.

(hr)
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