Remscheid Erfolgreich mit Puppenstuben

Remscheid · Petra Monschau hat in Lüttringhausen eine "Puppenhaus Manufaktur" gegründet. Sie verkauft dort Puppenstuben und Zubehör. Die Nachfrage wächst: Die Geschäftsfrau zählt immer mehr Kunden.

Lüttringhausen Das putzige Lädchen an der Lüttringhauser Gertenbachstraße ist ein Dorado für kleine Mädchen. "Und für Mütter und Großmütter", ergänzt Petra Monschau lächelnd. Farben von Bonbonrosa bis zu Babyblau empfangen die Kunden. Winzige Deckchen, kleine Teppiche, Traumbetten und Wohnlandschaften im Miniaturformat laden zum Spielen ein. Doch das Wichtigste wird im Schaufenster präsentiert: Die massiven, kindsgroßen Puppenhäuser bieten Spielspaß auf drei Etagen.

Vor knapp anderthalb Jahren hat sich Petra Monschau mit ihrer "Puppenhaus-Manufaktur" selbstständig gemacht. Das von ihr und ihrem technisch versierten Ehemann entwickelte Haus in Modulbauweise ist inzwischen patentiert. Durch einfache Schiebewände lassen sich Räume immer wieder verändern. Ein System, mit dem bereits Kinder bestens alleine klar kommen. Die Puppenhäuser können ganz nach den Vorstellungen der kleinen Eigentümerinnen eingerichtet werden. Im Bad liegt moderner PVC-Boden, auf einem Ministuhl stapeln sich Handtücher, und das Dachgeschoss, in dem die Puppenkinder ihr Reich haben, wird von einem kuscheligen Teppichboden geschmückt.

Bereicherung für den Ortskern

Die Geschäftsidee des Ehepaares zeigt, dass sich auch im beschaulichen, mitunter tot gesagten Lüttringhauser Ortskern Erfolge verbuchen lassen. "Als ich das leer stehende Ladenlokal entdeckt habe, war die Entscheidung schnell getroffen", erzählt Petra Monschau, die ihre kreative Ader nun so richtig ausleben kann. Denn mit dem Puppenhaus scheint das Ehepaar in eine Marktlücke gestoßen zu sein. Die Kunden kommen aus dem gesamten Umland. Und wie die Lenneperin beobachtet hat, ist die auffällige Schaufensterdekoration für viele Passanten ein Magnet. Nachdem das Weihnachtsgeschäft 2009 gut gelaufen ist, produziert die Geschäftsfrau bereits heute schon vor. "Ich werde das alleine wahrscheinlich gar nicht bewältigen können. Beim Nähen muss ich mir Hilfe holen", sagt die Mutter einer inzwischen erwachsenen Tochter.

Schon heute sind es Zulieferer aus der Region, die Material oder einzelne Bauteile für das Puppenhaus liefern. In Zeiten, in denen Plastikspielzeug und die virtuelle Spielwelt in die Kinderzimmer eingezogen ist, besinnen sich augenscheinlich wieder mehr Menschen auf Spieltraditionen. Das hat auch Petra Monschau festgestellt. Dass wertvolle Handarbeit nicht ganz billig zu haben ist, versteht sich von selbst. Gleichwohl sind Häuser und Zubehör erschwinglich, zumal man mit einer kleineren Version anfangen kann. Zum Vergleich: Das große Puppenhaus ist weitaus preiswerter als eine moderne Spielkonsole – und hat nachhaltigen Wert. "Damit kann auch noch die nachfolgende Generation spielen", ist Petra Monschau überzeugt.

(RP)
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