Remscheid Fällung bringt Politik auf den Baum

Remscheid · Das Absägen von zwei alten Zedern am Hasten wird strittig diskutiert.

 Neben dem Gesundheitsamt in Hasten wurden zwei Zedern gefällt.

Neben dem Gesundheitsamt in Hasten wurden zwei Zedern gefällt.

Foto: Moll

Am frühen Donnerstagnachmittag fielen die beiden alten Zedern auf dem Grundstück neben dem Gesundheitsamt am Hasten. Das verärgert nicht nur die Anwohner, welche die geschätzt mehr als 120 Jahre alten exotischen Bäume gerne weiter in ihrem Stadtteil bestaunt hätten, sondern auch die Politik.

Nur wenige Stunden später wurde die Fällaktion im Hauptausschuss hitzig diskutiert. "Das sind Wildwest-Methoden, das geht so nicht", sagte SPD-Fraktionschef Sven Wolf. Es könne nicht sein, dass Investoren durch die Fällung von Bäumen Fakten schaffen, sagt Wolf auch mit Blick auf die Fällung einer unter Schutz stehende Buche in Lennep vor einigen Wochen.

Wie berichtet, hatte die Stadt daran gearbeitet, die beiden Zedern, die nicht unter die Baumschutzsatzung der Stadt fallen, über eine Festlegung im Bebauungsplan zu sichern. Ein Investor möchte auf dem Areal Wohnhäuser und Einzelhandel ansiedeln.

Wolf kündigte an, dass sich die Politik nun genau überlegen werde, wie sie reagieren werde. Der Bauantrag ist noch nicht durch die politischen Gremien gegangen, der Rat muss noch zustimmen.

Otto Mähler (SPD) sprach von einem verantwortungslosen Handeln des Architekten. "Ich bin stinksauer", ergänzte Fritz Beinersdorf (Linke). Er schlug vor, den Verantwortlichen nun "Sand ins Getriebe zu streuen".

Wolf Lüttinger (FDP) mahnte zur Sachlichkeit. Die beiden Fälle in Lennep und am Hasten seien nicht vergleichbar. Am Hasten liege anders als in Lennep kein Rechtsverstoß vor. Vorwürfe müsste sich hier vielmehr die Politik selber machen. Dass auf dem Grundstück gebaut werden soll, sei der Politik seit drei bis vier Jahren bekannt. Man hätte also früher handeln müssen.

(RP)
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