Remscheid Falsche Kripo-Beamte bestehlen Renter-Ehepaar

Remscheid · Betrüger geben sich als Spurensicherung aus. Polizei rät: Ausweise genau prüfen und Kontrollanruf machen.

 Polizeisprecher Andre Schwanicke.

Polizeisprecher Andre Schwanicke.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Die Polizei warnt vor einem Betrügerpaar, dass derzeit in Remscheid mit einem besonders dreisten Trick unterwegs ist. Sie geben sich als Polizisten aus, die nach einem Einbruch den Tatort untersuchen wollen und verschaffen sich so Zugang zu fremden Wohnungen.

Im konkreten Fall meldeten sich die beiden vorgestern telefonisch bei einem älteren Ehepaar, gaben sich als Mitarbeiter der Kriminalpolizei aus und erklärten, dass in der Wohnung eingebrochen worden sei. Sie würden nun vorbeikommen, um die Spuren der Tat zu sichern.

Tatsächlich klingelten die beiden falschen Kripo-Beamten kurze Zeit später an der Wohnungstür. Dem Rentnerehepaar präsentieren sie einen gefälschten Dienstausweis. Beide trugen Gummihandschuhe, um als angebliche Mitarbeiter der Spurensicherung echt zu wirken. Zugleich stellten sie so sicher, dass sie selber keine Fingerabdrücke hinterließen.

Mit der Frage, wo die Wertsachen untergebracht seien, lotsten die Betrüger die ahnungslosen Opfer direkt zur angepeilten Beute. Erst nahm einer die Geldbörse für die angebliche kriminaltechnische Untersuchung mit nach draußen, später folgte ihm der Partner mit anderem Diebesgut.

Insgesamt sei den alten Leuten eine vierstellige Summe gestohlen worden, sagte Polizeisprecher Andre Schwanicke gestern der BM. Zwar sei der beschriebene Fall bislang die einzige Tat dieser Art in Remscheid. Gleichwohl warnt die Polizei grundsätzlich davor, Menschen einfach in die Wohnung zu lassen. "Die Bürger sollten die Angaben auf jeden Fall überprüfen". Im speziellen Fall wäre nach dem Telefonat mit den vermeintlichen Kripo-Beamten ein Anruf bei der Polizei die beste Lösung gewesen. Auch sei es sinnvoll, die Aussagen der Anrufer auf Plausibilität zu prüfen. Im Fall der Opfer kam erschwerend hinzu, dass sie am Vormittag aus dem Haus waren und in dieser Zeit tatsächlich hätten überfallen werden können.

Ein Hinweis auf Betrüger könnte auch der Dienstausweis sein. Die Täter zeigten an der Haustür einen rosafarbenen Ausweis vor. "Solche Ausweise haben wir nicht", sagt der Polizeisprecher, den die Perfidie der Betrüger auch darin sieht, dass sie das Vertrauen, das die Polizei beim Bürger genieße, für ihre kriminellen Zwecke ausnutze.

(RP)
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