Remscheid Familienforschung leichter gemacht

Remscheid · In vierjähriger Arbeit hat Carsten Pick vom Bergischen Verein für Familienkunde Lenneper Kirchenbücher abgeschrieben und in Datenbanken überführt. Wer nach seinen Ahnen forscht, kann nun per Mausklick fündig werden.

 Das neue Familienbuch Lennep präsentieren Hans-Friedrich Kartebender , Carsten Pick und Joachim Pöplau.

Das neue Familienbuch Lennep präsentieren Hans-Friedrich Kartebender , Carsten Pick und Joachim Pöplau.

Foto: Hertgen, Nico

Hartmut C. wollte schon immer wissen, wer seine Vorfahren sind. Er entstamme einer alten Lenneper Familie, hatte sein Vater gesagt. Der wusste es von seinem Vater. Hartmut C. beschloss, selbst nachzuforschen. Er wurde im Stadtarchiv der Stadt Remscheid fündig. Aber leider nur bis 1809. In diesem Jahr wurden die Standesamtsregister im Großherzogtum Berg eingeführt. Davor hielten die Pfarrer die Personendaten in den konfessionellen Kirchenbüchern fest. Darin die eigenen bergischen Vorfahren zu finden, ist eine zeitaufwendige und mühsame Sache.

Der Bergische Verein für Familienkunde (BVFF) hilft. Sein Mitglied Carsten Pick hat in über vierjähriger Arbeit insgesamt 16 Kirchenbücher der evangelischen Kirchengemeinde ab 1654, der katholischen Gemeinde St. Bonaventura ab 1658 und die Kirchenbücher der so genannten "Fünfzehnhöfe" von Lennep bis 1809 abgeschrieben und in einem Familienbuch festgehalten. Ferner die Daten über die so genannten "Außenbürger" Lenneps - sie zählten zu Lennep, obwohl sie nicht im Gebiet Lennep wohnten.

"Abschreiben" heißt für Pick nicht nur, für jedermann lesbar machen. Die Daten aller Familien eines Ortes mit ihren Taufen, Patenschaften, Hochzeiten und Sterbefällen sind darin festgehalten. Grundlage bilden die Kirchenbücher. Aber das Wichtige - neben der Lesbarkeit natürlich - sind die Querverbindungen. Alles wurde in einer Excel-Datei übertragen. Damit können Datenbankfunktionen benutzt werden - Suchen, Finden, Auflisten und Sortieren. Personen, Familien und Orte sind alphabetisch sortierbar. Mit einem Mausklick können dazu Vater, Mutter, Kind und Geschwister einer Person gefunden werden. Und davon wiederum die nächsten Verwandten. So werden etwa Großeltern und Urgroßeltern gefunden. Das Familienbuch besteht in gedruckter Form aus insgesamt fünf Bänden und hat insgesamt 3049 Seiten. Zusätzlich ist es im PDF-, MS Word- und Excel-Format auf einer CD verfügbar. "Daraus ergeben sich für Lennep Familienhistorien, die über zwei Jahrhunderte laufen können", sagte Hans-Friedrich Kartenbender, der Vorsitzende des BVFF. Eine CD übergab er Joachim Pöplau, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep. Mittels Excel zeigte Pick an einem Beispiel, wie er zu einer seiner Vorfahren die Geschwister und Eltern fand, obwohl sie im eigentlichen Kirchenbuch nicht genannt worden sind. "Das Familienbuch ist eine große Hilfe für genealogische Arbeit", sagte er. Aber es ersetze nicht die eigene Forschungsarbeit. Alle fünf Bände kosten 175 Euro, die CD ist für 25 Euro erhältlich. Infos unter www.bvff.de/html/fb_lennep.html. Dort kann Hartmut C. auch feststellen, ob sein Nachname im Familienbuch enthalten ist.

(RP)
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