Remscheid FDP-Vorsitzender Lindner besucht Vaillant

Remscheid · Der Weltmarktführer der Heizungshersteller hat gestern Nachmittag Christian Lindner, Vorsitzender der FDP, eingeladen, um mit ihm über das Thema Klimaschutz und Energiewende zu sprechen. Dr. Carsten Voigtländer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vaillantgruppe, betonte, dass das Unternehmen die Klimaschutzziele und die Energiewende befürworte. Doch in dem Tempo, in dem zurzeit in Deutschland alte Heizungen ausgewechselt werden, dauere es noch hundert Jahre, um das selbstgesteckte Ziel zu erreichen. Voigtländer rechnete vor, das 40 Prozent der Energie in den eigenen vier Wänden verbrannt werde. Um die Hauseigentümer zu ermutigen, in neue Technologie zu investieren, schlug er vor, dass die Politik steuerliche Anreize schaffe. "Deutschland ist gebaut", sagte Voigtländer. Mit den 300 000 neuen Wohnungen, die jährlich errichtet werden, sei keine Wende zu schaffen. "Wir müssen nicht warten, bis die Technik entwickelt wird. Die Technik ist vorhanden", sagte Voigtländer.

 Treffen bei Vaillant: Geschäftsführer Dr. Carsten Voigtländer, FDP-Chef Christian Lindner und Andreas Lücke, Vertreter der Heizungsindustrie.

Treffen bei Vaillant: Geschäftsführer Dr. Carsten Voigtländer, FDP-Chef Christian Lindner und Andreas Lücke, Vertreter der Heizungsindustrie.

Foto: cip

Lindner beurteilte die Situation ähnlich wie der Geschäftsführer der Vaillant-Gruppe. Der FDP-Vorsitzende wies aber darauf hin, dass darauf geachtet werden müsse, die Bürger bei diesem Projekt mitzunehmen. Es müsse sich auch für die ältere Generation lohnen, in effiziente Energie zu investieren. In diesem Zusammenhang beklagte Lindner, dass die Bundesregierung im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sich zu hohe Ziele setze, die dem Klimaschutz unter dem Strich nichts nutzen. Eine Industrienation wie Deutschland dürfe bei der Energiewende nicht überfordert werden.

Auch beim zweiten Punkt des Gesprächs gab es Übereinstimmung zwischen Wirtschaft und Politik. Voigtländer kritisierte, dass im sogenannten Grünbuch die Technologie der Wärmepumpe vorrangig gefördert werden solle. Die Wärmepumpe sei eine gute Technologie, aber es gebe auch andere. "Wir fordern eine Offenheit bei der Technologieförderung", sagte Voigtländer. Alles, was gefördert werde, müsse auch wirtschaftlich sein, damit es der Bürger am Ende auch kaufen kann. Lindner geht davon aus, dass nach der Bundestagswahl die Energiewende noch einmal nachjustiert werde, egal, wer in der Regierung sitzt.

(RP)
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