Remscheid Feenklänge und das Stampfen der Riesen

Remscheid · Das "Trio Espressivo" spielte in der Aula des Leibniz-Gymnasiums Werke von Max Bruch und Robert Schumann.

 Natalie Turunc, Jana Wegerhoff und Stephanie Winter (v.l.) spielten als "Trio Espressivo" im Leibniz-Gymnasium.

Natalie Turunc, Jana Wegerhoff und Stephanie Winter (v.l.) spielten als "Trio Espressivo" im Leibniz-Gymnasium.

Foto: hertgen

Das hätte mehr Publikumszuspruch verdient gehabt: Am Montagabend spielten die drei ehemaligen Remscheider Gymnasiastinnen Jana Wegerhoff (Violine), Stephanie Winter (Viola) und Natalie Turunç (Klavier) als "Trio Espressivo" in der Aula des Leibniz-Gymnasiums zwei Werke der romantischen Komponisten Max Bruch und Robert Schumann. Nur etwa 20 Zuhörer wollten sich das nicht entgehen lassen - und bekamen eine gute Stunde Musik präsentiert, bei der der Ensemble-Name Programm war: Denn es war vor allem der künstlerische und musikalische Ausdruck, der die Darbietung der drei jungen Damen im Alter zwischen 20 und 26 Jahren zu einem ganz besonderen Erlebnis werden ließ.

Schulleiter Thomas Giebisch freute sich, dass mit einer der drei jungen Damen, Pianistin Natalie Turunç, eine ehemalige Schülerin den Weg für das Konzert zurück ins Leibniz-Gymnasium gefunden hatte: "Auch die anderen beiden Musikerinnen waren auf Remscheider Gymnasien, dem Gertrud-Bäumer-Gymnasium und dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium. Das zeigt, dass die musikalische Erziehung an unseren Gymnasien sehr gut aufgestellt ist", sagte Giebisch.

Das stellten die drei Musikerinnen direkt im Anschluss unter Beweis. Zuerst ließen sie die "Märchenerzählung" von Robert Schumann erklingen. In vier Sätzen hatte der romantische Komponist seine musikalischen Visionen zu Märchenthemen umgesetzt. Da waren im ersten Satz Feenklänge auszumachen, die von der klaren und ausdrucksstarken Violine von Wegerhoff eindrucksvoll umgesetzt wurden - oder im zweiten Satz das Stampfen der Riesen, das durch wuchtige Pianoklänge erzeugt wurde.

Die Märchenmotive waren schön herauszuhören, was vor allem auch an der hohen Musikalität des Trios lag. Auch die "Acht Stücke" von Max Bruch, die dieser, wie Schumann seine "Märchenerzählung" auch, eigentlich für die Besetzung Klarinette, Viola und Klavier geschrieben hatte, waren tief in der Romantik verwurzelt. "Das Werk wurde von Bruch nämlich für seinen Sohn geschrieben, der Klarinette spielte", sagte Winter. Er habe allerdings auch eine Fassung für Violine geschrieben.

Eine gute Entscheidung, denn mit ihrem glasklaren Spiel sorgte gerade Wegerhoff für begeisterte Mienen im Publikum. Die acht Stücke waren jedes für sich abgeschlossen, bildeten aber eine wunderbare zweite Hälfte der guten Stunde Musik, die zurecht vom Publikum mit langem Applaus bedacht wurde.

Als kleine Zugabe gab das Trio dann noch das niedliche Stück "Der Clou" von Wolfgang Zamastil zum Besten. Danach war der Zuhörer geneigt, Giebisch vorbehaltlos zuzustimmen: "Was war das für eine schöne Art, in die Woche zu starten.

(RP)
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