Remscheid Feuerwehr sichert Gefahrgut nach Chemie-Unfall in Spedition

Remscheid · Ein leckgeschlagener Behälter mit einem hochkonzentrierten Aromastoff, wie er in der Parfümindustrie verwendet wird, hat auf dem Gelände einer Spedition an der Königsstraße gestern am frühen Morgen einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Sieben Mitarbeiter der Spedition wurden vorsorglich zur Untersuchung über Nacht ins Krankenhaus gebracht. Gefahr für die Anwohner bestand aber nicht.

 Feuerwehrmänner in Schutzanzügen begaben sich auf das Firmengelände, um den leck geschlagenen Chemiebehälter zu sichern.

Feuerwehrmänner in Schutzanzügen begaben sich auf das Firmengelände, um den leck geschlagenen Chemiebehälter zu sichern.

Foto: Ralf Kollmann

Der Alarm war gegen 5.30 Uhr bei der Feuerwehr eingegangen. Auf dem Speditionsgelände war bei Verladearbeiten ein Gefahrgut-Behälter leck geschlagen, Flüssigkeit lief aus. Die Wehr reagierte umgehend und setzte eine Kolonne mit 50 Wehrmännern in zwölf Fahrzeugen zur Königstraße in Marsch, darunter auch Spezialfahrzeuge, die bei Chemieunfällen zum Einsatz kommen. "Am Anfang war die Lage noch unklar, wir wussten anfangs noch nicht, um welchen Stoff es sich handelt", berichtet Josef Köster von der Berufsfeuerwehr. "Deshalb war es sinnvoll, mit größerem Aufwand zu beginnen, sonst läuft man später der Einsatzlage hinterher."

 Für die Dauer des Einsatzes wurde die Königstraße gesperrt. Die Feuerwehr stellte ihr Einsatzmaterial bereit.

Für die Dauer des Einsatzes wurde die Königstraße gesperrt. Die Feuerwehr stellte ihr Einsatzmaterial bereit.

Foto: Ralf Kollmann

Feuerwehrmänner in gelben Schutzanzügen betraten das Firmengelände, Helfer bauten einen Dekontaminationscontainer auf, in dem die Einsatzkräfte Schutzanzüge und Ausrüstung reinigten. Während des Einsatzes machten sich starke Gerüche breit. "Es roch intensiv nach Popcorn", so Köster. Die Feuerwehrmänner sicherten den leckgeschlagenen Fünf-Liter-Behälter, aus dem etwa zwei Liter der Laborchemikalie 2-Ethyl-3-Methylpyrazin ausgelaufen waren, in einem Überbehälter. Die Flüssigkeit sei nicht nur geruchsintensiv und brennbar, sondern bei Hautkontakt reizend und bei Einnahme giftig, so die Feuerwehr. Gegen 8.30 Uhr endete der Einsatz.

(RP)
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