Remscheid "Feuerwerk" zum Einheitstag
Remscheid · Symphoniker spielten Händel und Haydn. OB Mast-Weisz hatte Premiere als Festredner.
Im voll besetzten Teo Otto Theater feierten die Remscheider gestern Vormittag den Tag der deutschen Einheit. Zum offiziellen Festakt der Stadt versammelten sich Vertreter aus Rat und Verwaltung, den Remscheider Schulen, Vereinen und viele Bürger, um der Wiedervereinigung Deutschlands umrahmt von festlicher Musik der Bergischen Symphoniker zu gedenken.
Eine Premiere als Festredner zu diesem besonderen Anlass feierte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Der 3. Oktober dokumentiere einen Meilenstein in der deutschen und europäischen Geschichte, hätten die Menschen in der DDR durch ihre friedliche Revolution doch den eisernen Vorhang zwischen West und Ost durchbrochen. Jeder - auch er selbst - habe an den Tag des Mauerfalls am 9. November vor 25 Jahren wohl ganz eigene Erinnerungen. "An diesem Donnerstagabend veränderte sich die Welt", sagte der OB. Tausende hätten der innerdeutschen Grenze ihren tödlichen Charakter geraubt. In diesem Zusammenhang gelte es, die Opfer der deutschen Teilung immer in das Gedenken einzubeziehen.
Der 3. Oktober sei insofern kein "lauter Feiertag", sondern lade vielmehr zum Nachdenken und zur Besinnung ein. Außerdem stehe der Nationalfeiertag für eine Gesellschaft, in der die Menschen unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, Nationalität und Kultur "friedlich, solidarisch und gleichberechtigt" miteinander lebten. "Diese Vielfalt in Einheit macht auch unsere Stadt aus", betonte Mast-Weisz und dankte den vielen Ehrenamtlern vor Ort, die sich für ein soziales Miteinander engagierten. "Ihr Dienst ist unbezahlbar."
Ein Anlass zur Freude sei das besondere Datum auch, weil auf den Tag genau vor 60 Jahren das damalige Stadttheater und heutige Teo Otto Theater als erster nordrhein-westfälischer Theaterneubau der Nachkriegszeit seine Türen geöffnet habe. Stellvertretend für viele andere Kulturanhänger überreichte der Oberbürgermeister einen Blumenstrauß an Margret Ehring, die seit 60 Jahren eine treue Abonnentin ist und nach eigener Angabe den Saal nur zwei Mal vorzeitig verlassen hat.
Nach der Nationalhymne passte die vom Orchester unter Leitung von Peter Kuhn gespielte Musik aus dem Programm des ersten philharmonischen Konzerts der laufenden Spielzeit bestens zum Anlass. Sowohl Händels "Feuerwerksmusik" mit ihren Fanfarenklängen zu Beginn als auch Haydns Symphonie Nr. 92 G-Dur ließen wegen ihres festlichen Charakters und ihrer in Teilen freudig-mitreißenden Sequenzen den Tag der deutschen Einheit hochleben.
