Remscheid Firmen werben kreativ um den Nachwuchs

Remscheid · Eine immer mal wieder gestellte Frage am Stand der Stadtsparkasse Remscheid beim Remscheider Ausbildungsmarkt: "Wie viel Mathe muss man können?" Jan-Luca Berheide und Maximiliam Schwerdtfeger, beide Azubis im zweiten Lehrjahr, konnten beruhigen: "Das ist zu schaffen."

 Schüler Leon Feiter im Gespräch mit Mirco Gra von der Bundeswehr, die mit einem großen Bus mit Videobildschirm zum Neuenkamp kam.

Schüler Leon Feiter im Gespräch mit Mirco Gra von der Bundeswehr, die mit einem großen Bus mit Videobildschirm zum Neuenkamp kam.

Foto: Michael Schütz

Rund 100 Unternehmen, Universitäten, Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr, Kreishandwerkerschaft, Industrie- und Handelskammer und Arbeitsagentur sowie zahlreiche Berufsexperten geben seit gestern im Berufskolleg Technik einen großen Überblick über aktuelle Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Wie die Sparkasse setzen zahlreiche Aussteller auf den eigenen Nachwuchs, der den jungen Besuchern der Remscheider Schulen auf Augenhöhe von der Ausbildung berichteten kann.

Viele Teilnehmer geben sich sehr viel Mühe bei der Gestaltung ihres Infostandes. Auffallend dabei: Die digitale Technik hat im Vergleich zu der Veranstaltung von vor zwei Jahren rasant Einzug gehalten. So wartete etwa der Werkzeughersteller Knipex aus Cronenberg mit einer hochmodernen "Oculus Rift"- oder VR-Brille" auf. "Damit haben wir von unserem Unternehmen, den Ausbildungsbereichen und der Produktion eine realistische Umgebung geschaffen", erklärte Ausbildungsleiter Thorsten Herkert. Soll heißen: Mit der Brille, eine Neuheit auf dem Markt für Videospiele, konnten die Jugendlichen virtuell durch den Betrieb gehen - ein Angebot, das gerne angenommen wurde.

Das Remscheider Traditionsunternehmen Hazet gab ebenso über einen Bildschirm einen filmischen Einblick in die Ausbildung. Neben Pensionär Volker Schramm, der 43 Jahre lang für Hazet tätig war, stand der angehende Werkzeugmechaniker Florian Stremlow Rede und Antwort. "Ich habe meinen Ausbildungsplatz über ein Praktikum bekommen", berichtete der 19-Jährige.

Um praktisches Talent ging es auch bei dem in der Neuenkamper Sporthalle angeschlossenen Berufsparcours. 600 Anmeldungen gab es alleine für dieses Angebot, bei dem berufspraktische Übungen - vom Montieren eines Würfels bis zum Ausfüllen von Belegen zur Kontoeröffnung - ausprobiert werden konnten. Im besten Fall ergab sich hier ein direkter Kontakt zwischen den teilnehmenden Ausbildungsbetrieben und interessierten Bewerbern. Nicolas Fuhr und Jan Ebinghaus, beide 17, bereiten sich im Berufskolleg Technik auf das Fachabitur vor. Zwar hatten die Kollegschüler wegen der Veranstaltung in ihren Räumen schulfrei, die Teilnahme am Ausbildungsmarkt stand aber trotzdem auf dem Programm. Mit einem Laufzettel in der Hand steuerten die beiden diverse Stände an und waren dabei besonders an den Ausbildungsangeboten für ein Duales Studium interessiert. "Dadurch, dass so viele Firmen aus Remscheid und der Region vertreten sind, bekommt man einen guten Einblick. Einige von ihnen kannte ich vorher gar nicht", sagt Nicolas.

Heute kann der Ausbildungsmarkt im Berufskolleg Technik, Neuenkamper Straße 55, von 9 bis 13 Uhr erneut besucht werden. Eltern, die viele Betriebe als Ausbildungspartner sehen, sind ebenso herzlich willkommen.

(RP)
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