Remscheid Flirten lernen in der Volkshochschule

Remscheid · Die Besucherzahlen der VHS liegen konstant bei 4680. Ein Generationswechsel steht bevor.

Der Kölner Niklas Düllings will den Remscheider Männern beibringen, wie sie es zielsicher erreichen können, ein Treffen mit einer Frau so zu gestalten, dass die Dame der Wahl später noch Lust hat auf eine weitere Verabredung. Das "Flirtseminar für Männer" gehört zu den neuen Kursen, die die Volkshochschule im neuen Semester anbieten wird, das am 25. Januar startet. Ein Angebot, bei dem nicht nur die Remscheider Damenwelt, sondern auch die Leitung der Volkshochschule hofft, dass es nicht zu den 25 Prozent an Kursen gehört, die pro Semester wegen Mangel an Nachfrage ausfallen.

Im vorigen Semester waren es von 244 Angeboten etwa 60. "Das ist eine normale Quote", sagt Bereichsleiter Arno Ströter. Bei der Zahl der Kursteilnehmer verzeichnet die VHS eine große Konstanz. Sie lag im vorigen Jahr bei 4680. Das entspricht dem Ergebnis von 2014. Allerdings ist die Zahl der Angebote deutlich gestiegen, von 11.900 Unterrichtseinheiten (2014) auf 13.395 im vorigen Jahr.

Innerhalb der einzelnen Bereiche gibt es von Semester zu Semester Verschiebungen. Mal ist ein gesellschaftliches Thema stark nachgefragt, mal liegt ein Gesundheitskursus nicht im Trend. Oder ein Kursus wird im falschen Stadtteil zur falschen Uhrzeit angeboten. Im vorigen Semester interessierten sich mehr Teilnehmer für Themen aus "Politik und Gesellschaft", während im Bereich "Kultur" das Interesse etwas nachgelassen hat. Kurse rund ums Thema "Gesundheit" ziehen hingegen immer mehr Menschen an, auch die Kurve bei Kursen zur beruflichen Bildung steigt leicht. Der größte Sprung ist bei Sprachen ohne Englisch und Französisch zu verzeichnen. Das liegt an den Integrationskursen. 600 zusätzliche Personen besuchen die VHS, die für die Integrationskurse eine Zertifizierung bekommen hat. Die allgemein höhere Schulbildung der Remscheider lässt sich auch an den Besucherzahlen für Grundkurse in Englisch ablesen. "Viele Menschen haben inzwischen Grundkenntnisse", sagt Ströter. Die Alphabetisierungskurse sind auch kaum noch gefragt.

Die VHS steht in den nächsten Jahren vor neuen Herausforderungen. Es gibt einen Generationswechsel im Bereich der pädagogischen Mitarbeiter. Außerdem ändert sich die Struktur der Teilnehmer. Die Generation der Menschen, die älter als 55 Jahre ist, nimmt zu und soll weiter ein gutes Angebot in Remscheid bekommen. Das trifft auch auf die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund zu. Um die Qualität zu halten, sollen der Stundenlohn der Dozenten erhöht werden.

(RP)
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