Remscheid Flüchtlinge sollen sich an- und abmelden

Remscheid · Die Kontrolle der Anwesenheit in den Remscheider Heimen gehört zum Sicherheitskonzept der Stadt. Michael Sternkopf, Leiter des Zentraldienstes Integration, rechnet mit 500 neuen Asylbewerbern.

Mit gut 500 neuen Flüchtlingen muss Remscheid in diesem Jahr rechnen. Das sagt Michael Sternkopf, Leiter des städtischen Zentraldienstes Integration. In den ersten Monaten des Jahres sind bereits 150 Flüchtlinge der Stadt zugewiesen worden. Ende des Jahres werden vermutlich mehr als 1000 Flüchtlinge in Remscheid leben. "Ich hoffe, dass die Zuweisung nicht so geballt kommt, und wir innerhalb einer Woche gleich 30 Flüchtlinge aufnehmen müssen", sagt Sternkopf.

Der Leiter des Zentraldienstes Integration hofft auch, dass die Flüchtlinge sich in Zukunft verlässlicher abmelden als bisher, wenn sie die Nacht nicht in dem ihnen zugewiesenen Übergangsheim verbringen. "Wir wollen wissen, wo die Menschen sich aufhalten. Diese Kontrolle gehört zu unserem Sicherheitskonzept", sagt Sternkopf. Es könne immer mal etwas passieren. Dann sei es wichtig, dass die Zahl der Bewohner stimmt.

Bei einer Kontrolle am Dienstagmorgen um 6.30 Uhr im Flüchtlingsheim an der Schwelmer Straße waren 18 Personen, die auf der Meldelisten stehen, nicht anzutreffen. Insgesamt sind 47 Personen im Lenneper Flüchtlingsheim gemeldet. Bei der Kontrolle fielen außerdem zwei Personen auf, für die formal kein Platz in Lennep vorgesehen war. Sie stammten aus einem Flüchtlingsheim am Niederrhein. Eine Person nahmen Polizisten mit, weil ein Haftbefehl gegen sie vorlag.

Flüchtlinge dürfen sich in Deutschland frei bewegen, sagt Sternkopf. Häufig besuchen sie Angehörige, Verwandte oder Bekannte, die in anderen Städte untergebracht sind. Bei der Verteilung der Asylbewerber wird laut Sternkopf nicht darauf geachtet, wo die Menschen herkommen. Flüchtlinge dürfen von sich aus auch keinen Wechsel der Heime vornehmen.

Einmal im Monat müssen sich die Flüchtlinge beim Zentraldienst im Ämterhaus melden. Bei diesen Gesprächen geht es um die verschiedenen Leistungen, die den Flüchtlingen zustehen, und auch um den Fahrplan, wie eine Integration in Deutschland gelingen kann. "Wir werden mit den 18 Personen sprechen, dass sie sich abmelden, wenn sie Remscheid verlassen und woanders übernachten", sagt Sternkopf. Die unangemeldeten Kontrollen sollen nun regelmäßig stattfinden.

Mit Vorfällen wie in Wuppertal, wo Neonazis mit Hilfe eines Hausmeisters in ein Flüchtlingsheim eindrangen, rechnet Sternkopf nicht. Die Neonazis machten Bilder von der Unterkunft und stellten sie anschließend auf ihre Internetseite "Die Rechte".

"Wir haben erfahrene Hausmeister, die seit 20 Jahren für uns arbeiten", sagt Sternkopf. In Remscheid gibt es einen Hausmeisterdienst für die Flüchtlingsheime, der eine Versorgung rund um die Uhr gewährleistet.

(RP)
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