Remscheid Flüchtlinge ziehen Mitte Juni ein

Remscheid · Rund 30 Anwohner nahmen gestern an einer Führung der Stadt durch das Übergangswohnheim an der Königstraße teil. 50 Männer werden hier leben.

Drei Jahre standen die Räume des früheren Fitnessstudios für Frauen "Princess" an der Königstraße leer. Ab 16. Juni werden nun ausschließlich Männer hier einziehen. Es ist die achte Einrichtung der Stadt dieser Art. Die neuen Bewohner sind Flüchtlinge, die zum Teil schon in Remscheid leben, die aber in beengten Wohngruppen untergebracht sind und nun umziehen sollen. In den letzten Monaten hat der Inhaber die Immobilie mit 700 Quadratmeter Wohnfläche für den neuen Zweck umgebaut. 50 alleinstehende Männer sollen hier nach und nach unterkommen. Sie sollen sich hier langsam an das Leben in Deutschland gewöhnen und dann - je nachdem, wie über ihren Asylantrag entschieden wird - in eine Wohnung umziehen.

Die hellen, hohen Räume mit Drei- bis Fünfbettzimmern, Gemeinschaftsräumen, Bädern, Küchen und Waschküche konnten die Anwohner gestern in Augenschein nehmen. Die Stadt hatte sie per Brief eingeladen, dabei aber einige Vergessen, die von Nachbarn informiert wurden. Dafür entschuldigte sich Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz bei der Begrüßung.

"Wir sind immer für sie da", sagte Daniela Krein vom Verein BAF zu den Anwohnern. In einem Drei-Schicht-Betrieb wird das Hausmeisterbüro im Erdgeschoss 365 Tage im Jahr besetzt sein. Sollten sich Situationen ergeben, die weder der Hausmeister, noch die Sozialarbeiter lösen können, bestehe der kurze Draht zu Polizei und Feuerwehr.

Remscheids Polizeichef Jochen Borst berichtete, dass es in der Zeit der großen Flüchtlingswelle 2015 auch Probleme in den Heimen gegeben habe, zuletzt aber sei es ruhig geworden.

Ob die Männer nur im Heim bleiben, wollte eine Anwohnerin wissen. Das sei nicht so, sagte Daniela Krein. Die Bewohner könnten sich frei bewegen, dürften allerdings nach 22 Uhr keinen Besuch mehr empfangen, auf die Einhaltung der Nachtruhe werde geachtet, auch vor dem Haus. Dezernentin Barbara Reul-Nocke berichtete, dass aktuell 1422 Flüchtlinge in Remscheid leben. Rund 900 leben in Wohnungen, die anderen in den Übergangswohnheimen der Stadt. Viele weitere Menschen kämen derzeit nicht, weil Remscheid die Quote des Landes zu 100 Prozent erfülle. Wie es weitergehe, sei aber unklar.

Hausmeister-Service ist über Tel. 02191 4644944 oder 4645470 zu erreichen.

(hr)
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