Remscheid Flüchtlingsheime am Limit - Stadt sucht 80 neue Mietwohnungen

Remscheid · Martin Sternkopf vom Zentraldienst Integration rechnet mit 300 bis 400 neuen Asylsuchenden. Ein neues Heim ist erst im zweiten Halbjahr bezugsfertig.

 28 Wohneinheiten für Flüchtlinge sollen an der Oberhölterfelderstraße entstehen. Sie sollen in der zweiten Jahreshälfte bezugsfertig sein.

28 Wohneinheiten für Flüchtlinge sollen an der Oberhölterfelderstraße entstehen. Sie sollen in der zweiten Jahreshälfte bezugsfertig sein.

Foto: Nico Hertgen

Die Stadt sucht weitere Plätze für Flüchtlinge, weil sie nach Angaben von Martin Sternkopf in diesem Jahr mit 300 bis 400 neuen Asylsuchenden rechnet. "Die Heime sind voll belegt. Wir sind absolut am Limit", sagt der Leiter des Zentraldienstes für Integration und Migration bei der Stadt Remscheid. Und das neue Flüchtlingsheim an der Oberhölterfelder Straße werde voraussichtlich erst in der zweiten Jahreshälfte bezugsfertig sein.

Ad hoc-Lösungen wie eine Unterbringung in Containern oder Zelten wie in anderen Städten soll es hier nicht geben. Remscheid hat sich auf die Fahnen geschrieben, Flüchtlingen eine menschwürdige Bleibe zu bieten und sie gut zu betreuen. Bei einer Besichtigung des Übergangsheim Wülfingstraße hatte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz dies nochmals betont. Dabei behalte man auch die soziale Verträglichkeit im Blick - auch CDU-Bundestagsabgeordneten Jürgen Hardt sowie die beiden Landtagsabgeordneten Jutta Velte (Grüne) und Sven Wolf (SPD) hatten sich ein Bild vom Lenneper Heim gemacht. In den Heimen organisiert der Verein BAF (Betreuen, Annehmen und Fördern) im Auftrag der Stadt eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung.

Der Druck wächst. Zwar entstehen an der Oberhölterfelder Straße immerhin 28 Wohneinheiten, indem das Gewerbeobjekt aufwendig in ein Mehrfamilienhaus umgebaut wird. Das reicht aber nicht. Sternkopf weiß, dass die Stadt Remscheid derzeit nach dem Zuweisungsschlüssel ein Minus von 40 Flüchtlingen hat. Mit einem Vorlauf von drei Tagen können Neuankömmlinge jederzeit "auf der Matte stehen".

"Wir suchen laufend Mietwohnungen", so Sternkopf. Er rechne dieses Jahr mit 80 neuen Mietverträgen. Zum Glück gebe der Wohnungsmarkt diese günstigen Sozialwohnungen auch her. Aber langsam stoße man auch personell ans Limit. Innerhalb der Unterbringung von Flüchtlingen gebe es viel Bewegung. Das Heim sei meist die erste Bleibe. Dort werden die Menschen so weit fit gemacht, dass sie eines Tages selbstständig in einer Mietwohnung zurechtkommen - mal dauere dies Monate, manchmal Jahre. Die Ausstattung und der Umzug müssen organisiert werden. Frei werdende Unterkünfte werden wieder mit Neulingen belegt.

(RP)
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