Remscheid Flüchtlingskinder backen Plätzchen

Remscheid · Die Agentur "oh! Kommunikation" lud gestern 30 Kinder zu einer Weihnachtsbäckerei ein.

 Nicole Druschke (l.) und Elke Schwalm halfen den Flüchtlingskindern beim Backen im Neuen Lindenhof.

Nicole Druschke (l.) und Elke Schwalm halfen den Flüchtlingskindern beim Backen im Neuen Lindenhof.

Foto: Jürgen Moll

Oliver Haarmann und seine Frau Bianca von der Agentur "oh! Kommunikation" wollten zu Weihnachten Flüchtlingskindern eine Freude machen und haben gestern mit über 30, die auf dem Honsberg und am Kremenholl wohnen, gemeinsam im neuen Lindenhof gebacken. Dabei haben sie Unterstützung von den Stadtwerken Remscheid, dem Allee-Center, dem BAF e.V. und der Bäckerei Evertzberg erhalten.

Sie rollten den Teig, stachen ihn mit Formen aus und sangen zusammen "In der Weihnachtsbäckerei". Die Flüchtlingskinder hatten sichtlich Spaß an dem Backnachmittag. Viele von ihnen konnten es kaum abwarten, andere waren so intensiv ins Backen vertieft, dass sogar eine Mehlspur ihre Nasenspitze zierte. "Es macht mir wirklich sehr viel Spaß", sagte der neunjährige Baran in akzentfreiem Deutsch.

Genau wie der ebenfalls neun Jahre alte Alim und der ein Jahr ältere Selahattin ist Baran erst wenige Monate in Deutschland, doch von sprachlicher Barriere war kaum noch etwas zu merken. Aufgeweckt stellte das Trio Fragen und war begeistert, als es sah, dass man auch noch malen durfte. Irgendwas muss man ja machen, während die Plätzchen im Ofen braun werden.

Der siebenjährige Secirin war bereits ein Backprofi. "Ich habe heute schon einmal in der Schule Plätzchen gebacken", sagte der Junge, während er sorgfältig Teig ausstach. "Es ist wunderbar zu sehen, wie viel Spaß die Kinder haben", meinte Bianca Haarmann, der man ansah, dass sie die Freude der Kinder bewegte. "Wir haben überlegt, was man gerade zu Weihnachten Gutes tun kann", sagte ihr Mann Oliver. Schnell habe man Partner für die Idee gefunden. Die Stadtwerke haben Dosen für die Kekse gespendet, die Bäckerei Evertsberg den Teig. "Ohne diese Hilfe hätten wir die Idee nicht umsetzen können", sagte Oliver Haarmann. Sehr erfreut war das Ehepaar auch über die Reaktionen der Eltern, da man nicht wusste, wie sie die Einladung für ihre Kinder auffassen würden. Doch sie waren alle einverstanden.

"Es sind eben Kinder, da geht es nicht um Kultur oder Religion, sondern darum, dass man ihnen nach so vielen Strapazen eine Freude macht", meinte Oliver Haarmann. Das Ehepaar möchte auch in Zukunft Aktionen für den guten Zweck umsetzen und ist dabei offen für weitere Partner.

(RP)
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