Remscheid Flugzeugabsturz - Gedenken an schlimme Tage

Remscheid · Katastrophen landen im Archiv, und ihre Konturen verblassen in der kollektiven Erinnerung. Wenn der Herbstnebel dicht über dem Remscheider Stadtkegel hing, tauchte lange Jahre beim Plausch über das Wetter schon mal die Bemerkung auf: "Hoffentlich sind keine amerikanischen Flugzeuge unterwegs." Heute, 27 Jahre nach dem Absturz eines Bombers auf Häuser an der Stockder Straße, hört man diese Bemerkung über Absturzwetter nicht mehr. Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz wird heute um 11 Uhr am Ehrenhain in Reinshagen zum Gedenken an die Opfer einen Kranz niederlegen.

Es waren schlimme Tage, mit großem Leid und aufgebrachten Gemütern. Der Absturz meißelt sich als bisher größte Tragödie von Remscheid in Friedenszeiten ins Gedächtnis. Sieben Menschen starben, 50 wurden verletzt, 20 Häuser zerstört. Wie so oft ist es eine unheilvolle Verkettung von Fehlentscheidungen, die zum Absturz der Maschine vom Typ A-10 führt. "Thunderbolt" heißt dieser Flugzeugtyp. Die Piloten nennen ihn aber "Warthog", Warzenschwein, wegen der beiden hinten am Rumpf sitzenden Triebwerke, die an Hauer erinnern. Am Donnerstag, 8. Dezember 1988, starten gegen 13 Uhr 18 A-10-Jets in Zweier-Formationen, sogenannten Rotten, vom Fliegerhorst Nörvenich in Köln, um im Westerwald Tiefflüge zu üben. Über dem Bergischen Land herrscht Sichtflugverbot. Doch der Rottenführer hält am Befehl fest. Sein Flügelmann Michael Foster irrt in der trüben Suppe zu tief über Remscheid umher und zerschellt schließlich mit einer Geschwindigkeit von 500 km/h in der Stockder Straße .

(RP)
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