Wuppertal 2. Herzzentrum: Barmer GEK fürchtet Überversorgung

Wuppertal · Der Plan der Stiftung der Cellitinnen, mit Hilfe des Dortmunder Johannes Hospitals in Wuppertal ein zweites Herzzentrum zu errichten, stößt auf ein geteiltes Echo. Während Befürworter das Angebot für eine Stadt von der Größe Wuppertals nicht für übertrieben halten, hat die Barmer GEK Zweifel am Sinn des Vorhabens. "Wir begrüßen keineswegs den Aufbau eines weiteren Herzzentrums beziehungsweise einer weiteren kardiologischen Abteilung in Wuppertal, sondern die im Thesenpapier der Kardiologie-Verbände angestrebte Qualitätsoffensive. Um diese umzusetzen, reichen das Bethesda-Krankenhaus und die Helios-Klinik aus. Durch den Aufbau einer weiteren Abteilung droht eine Überversorgung, das heißt, Patienten werden behandelt, um die Wirtschaftlichkeit der Station zu gewährleisten." Die Barmer GEK werde versuchen, durch Kontrollen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen entgegenzuwirken.

Wie berichtet, beabsichtigt die Stiftung der Cellitinnen, im Januar mit dem neuen Zentrum, das an das Petrus-Krankenhaus angeschlossen sein soll, an den Markt zu gehen. Das Team um einen Spezialisten aus Frankfurt am Main steht laut Geschäftsführer Michael Dohmen bereits. Für die Helios-Klinik bedeutet das Konkurrenz. Helios betreibt das Herzzentrum am Elberfelder Arrenberg. Dort werden etwa 1000 Herzinfarkte pro Jahr behandelt. Der Konzern investiert in Barmen in den nächsten Jahren rund 100 Millionen Euro. 2022 soll das Herzzentrum nach Barmen umziehen.

(ll)
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